Alarmanlage fürs Haus – welche Kosten muss man rechnen?

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Die Zahl der Einbrüche in Deutschland nimmt von Jahr zu Jahr zu, viele Menschen fühlen sich bereits sehr unsicher. Alarmanlagen sollen Abhilfe schaffen. Was eine Alarmanlage fürs Haus kosten kann und welcher Kosteneinsatz auch guten Schutz verspricht, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte im Interview.

Frage: Ganz pauschal gefragt: Lohnen sich Alarmanlagen überhaupt? Und worauf muss man dabei achten?

Kostencheck-Experte: Die Einbruchszahlen in Deutschland sind hoch und steigen auch immer weiter. Von den Aufklärungsquoten kann man das leider umgekehrt nicht im gleichen Maß behaupten.

Wer sich wirksam vor Einbrüchen schützen will, muss auf jeden Fall selbst aktiv werden und sich darum kümmern, sein Zuhause wirklich einbruchsicher zu machen. Dazu ist aber auch ein wenig Knowhow und Wissen im Vorfeld notwendig.

Wer die Alarmanlage für das Wichtigste hält, liegt definitiv falsch. Zunächst geht es einmal darum, einen Einbrecher überhaupt am Eindringen ins Haus zu hindern.

Ein Großteil der Einbrecher kommt durchs Fenster (beinahe 80 %), ein geringer Teil findet auch offene Türen. Der Zeitpunkt des Eindringens ist für jeden Einbrecher riskant, weil er dabei befürchten muss, gesehen zu werden. Wer auf frischer Tat ertappt wird, kann seine Tat danach kaum mehr leugnen und entgeht seiner Strafe nicht.

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Einbrecher nehmen sich nicht viel Zeit, um in ein Haus zu kommen

Statistiken zeigen, dass auch Gewohnheits-Einbrecher nur einen sehr schmalen Zeitrahmen haben, in dem sie bereit sind, sich diesem Risiko auszusetzen. Wenn nach mehreren Minuten das Eindringen nicht klappt, lassen die meisten ab und suchen sich ein leichter zugängliches Objekt.

Hier liegt also der erste Ansatzpunkt: Den Einbrecher so lange wie möglich an Türen und Fenstern aufzuhalten. Dass das funktioniert, zeigen auch die Statistiken: nach einigen Minuten erfolgloser Eindringversuche lässt so gut wie jeder Einbrecher ab. Die Einbruchsicherheit bei Fenstern und Türen stark zu erhöhen, für eine gute Beleuchtung zu sorgen und von außen uneinsehbare Ecken möglichst zu „räumen“ ist der wichtigste Grundlagenschutz.

Erst danach sollte man an eine Alarmanlage denken – um den Basisschutz zu erweitern und nicht, um ihn zu ersetzen.

Viele Einbrecher mit mehr Erfahrung lassen sich von einer Alarmanlage oft gar nicht beirren – weil sie schon lange wieder weg sind, bevor überhaupt jemand auftaucht. Hier herrschen vollkommen falsche Vorstellungen darüber, wie lange Einbrüche in der Regel dauern. Die meisten professionellen Einbrecher kann eine Alarmanlage nur wenig beeindrucken.

Die Billigmodelle für den Selbsteinbau kennen meist auch sie recht genau – und können sie vielfach mit wenigen Handgriffen schnell und sicher außer Gefecht setzen.

Höherwertige Anlagen stellen dagegen zumindest in diesem Punkt ein Problem dar. Der Einbrecher muss bei diesen Anlagen oft damit leben, dass die Alarmanlage ausgelöst wird. In manchen Fällen wird er das Risiko eingehen, in anderen eher nicht.

Ziemlich abschreckend ist für einen Einbrecher die Aussicht, viel zu lange zum Eindringen zu benötigen, weil Fenster und Türen gut gesichert sind und dann auch noch die Alarmanlage auszulösen. Die Kombination aus beidem wirkt auf die meisten Einbrecher dann doch eher abschreckend.

Alarmanlagen machen also durchaus Sinn – allerdings erst dann, wenn alle anderen, grundlegenden Sicherheitsmaßnahmen erfüllt sind. Dann kann man auch sinnvoll Geld in eine Alarmanlage investieren, die dann auch wirkt.

Frage: Was kosten Alarmanlagen im Allgemeinen?

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Günstige Alarmanlagen sind schon für unter 100€ zu haben

Kostencheck-Experte: Das kann man unmöglich pauschal sagen. Das hängt von der Art und der Qualität der Alarmanlage ab, und vom Umfang der Absicherung.

Sehr kleine Anlage, die nur aus zwei oder drei Meldern bestehen, bekommt man oft sogar zu Dumpingpreisen von unter 100 EUR. Von solchen Anlagen sollte man aber keinesfalls professionellen Schutz erwarten.

Einfache Anlagen zur Selbstinstallation liegen preismäßig häufig zwischen rund 300 EUR bis 500 EUR. Viele Anlagen in dieser Preisklasse bieten bereits recht guten Schutz, das bestätigen auch Tests. Allerdings müssen diese Basispakete sehr häufig noch mit weiteren (kostenpflichtigen) Sensoren und Meldern zusätzlich erweitert werden, um alle gefährdeten Bereiche abdecken zu können.

Wer professionelle Alarmtechnik vom Fachmann installieren lässt, wird bei einem Einfamilienhaus in der Regel aber unter 1.500 EUR kaum wegkommen. Bei schwierigen Sicherheitsverhältnissen und sorgfältiger, umfassender Absicherung können die Kosten dann durchaus auch bis zu 5.000 EUR betragen.

Wer dann wirklich sehr hohen Schutz (etwa mit Glasbruchsensoren und mehreren Überwachungskameras) möchte oder braucht und ein größeres Haus hat, kann im Extremfall mit Kosten bis zu 10.000 EUR rechnen.

Ein kleines Kostenbeispiel aus der Praxis

Wir wollen unser Einfamilienhaus ein wenig zusätzlich absichern und installieren daher selbst eine Alarmanlage. Wir erwerben dafür ein Basispaket und rüsten es mit weiteren Sensoren zusätzlich auf, um eine gute Absicherung zu haben. Welche Punkte wir besonders absichern sollten, haben wir zuvor in einer kostenlosen Beratung erfahren.

Posten Preis
Basispaket Funkalarmanlage 350 EUR
zusätzliche Funksensoren 50 EUR
Außensirene 250 EUR
3 zusätzliche Bewegungsmelder und Überwachungskamera 300 EUR
Gesamtkosten 950 EUR

Hierbei handelt es sich natürlich nur um ein einzelnes Kostenbeispiel, das für ein ganz bestimmtes Gerät und eine individuell gestaltete Absicherung gilt. Die Kosten können in anderen Fällen, insbesondere bei Montage durch einen Fachmann, auch deutlich unterschiedlich liegen.

In unserem Fall haben wir bereits mit dem Basis-Set und wenig Zubehör eine recht gute Absicherung erreichen können. Das kann individuell aber unterschiedlich sein.

Frage: Von welchen Faktoren hängen die Kosten für eine Alarmanlage beim Haus im Allgemeinen ab?

Kostencheck-Experte: Hier muss natürlich einiges in Betracht gezogen werden:

  • die individuell gegebene Bedrohungssituation und das bestehende Einbruchsrisiko
  • die Gegebenheiten vor Ort und die Situation auf dem Gelände
  • die Zahl von Fenstern und Türen
  • die Zahl der benötigten (oder gewünschten) zusätzlichen Sensoren
  • der individuell gewünschte Sicherheitsstandard
  • ob die Alarmanlage selbst eingebaut oder vom Profi installiert wird
  • ob eine Alarmweiterleitung eingerichtet wird (laufende monatliche Kosten)
  • ob eine Außensirene angebracht wird
  • ob und wie viele Überwachungskameras angebracht werden
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Eine Alarmanlage kann unzählige Extras und Zusatzoptionen haben

Alle diese Faktoren spielen für die Kosten am Ende eine Rolle. Maßgeblich sind hier aber immer die Situation vor Ort und die Zahl der gefährdeten Bereiche. Es bringt nichts Geld zu sparen, wenn dann ein gefährdeter Bereich nur mangelhaft gesichert oder überhaupt nicht gesichert wird.

Für die optimale Positionierung von Sensoren sollte man sich auf jeden Fall von einem Profi beraten lassen (möglichst unabhängige Fachleute oder Beratungsdienste konsultieren – Verkäufer beraten nicht immer ganz sachgerecht, sondern oft auch ganz leicht im eigenen Interesse).

Frage: Welche laufenden Kosten können für die Betreuung durch einen Sicherheitsdienst anfallen?

Kostencheck-Experte: Das kann ganz unterschiedlich sein, je nachdem, welche Leistungen geboten werden.

In der Praxis liegen die monatlichen Beiträge im Allgemeinen zwischen rund 10 EUR bis 90 EUR pro Monat.

Bei selbst eingebauten Anlagen ist das in der Regel günstiger, bei vom Profi installierten Anlagen bewegt man sich meist eher am oberen Ende des Spektrums.

Frage: Was können zusätzliche Sensoren kosten, wenn man ein Basispaket kauft? Und was kosten andere Leistungen, wie etwa eine Überwachungskamera oder eine Außensirene?

Kostencheck-Experte: Das ist je nach Hersteller des Pakets oft sehr unterschiedlich. Ebenso unterschiedlich ist die Ausstattung der einzelnen Basis-Pakete mit einzelnen Meldern.

Funksensoren und zusätzliche Bewegungsmelder haben recht unterschiedliche Aufpreise bei den einzelnen Paketen, das kann von 20 EUR bis 100 EUR reichen.

Noch größer ist die Preisspanne bei Überwachungskameras, da hier auch die technische Leistung der Kamera und die Aufnahmequalität eine Rolle spielen. Die Preise reichen hier von rund 30 EUR bis 50 EUR für die sehr einfachen Geräte bis hin zu rund 600 EUR bis 800 EUR für High-End-Technik.

Außensirenen sind bei guter Leistung meist teuer – zwischen rund 250 EUR bis 400 EUR müssen Sie dafür schon rechnen.