Zwar muss ein Mofa nicht extra zugelassen werden und Sie müssen auch keine Kfz-Steuer entrichten. Dennoch dürfen Sie ohne gültiges Versicherungskennzeichen mit diesem Fahrzeug nicht am Straßenverkehr teilnehmen. Was die Mofa-Versicherung kostet, woher Sie das Kennzeichen bekommen und viele weitere Informationen finden Sie in diesem Interview mit dem Kostencheck-Experten.
Was kostet die Mofa-Versicherung?
Kostencheck: Gesetzlich verpflichtend müssen Sie eine Haftpflichtversicherung abschließen, die im Falle eines selbst verschuldeten Unfalls die Kosten von Personen-, Sach- und Vermögensschäden abdeckt. Diese erhalten Sie bereits ab etwa 20 EUR jährlich.
Optional können Sie die Haftpflicht um eine Teilkaskoversicherung erweitern. Diese kommt für
- Schäden am eigenen Fahrzeug
- Diebstahl
- Schäden bei Hagel
- Brandschäden
auf. Die Beiträge für die Haftpflicht mit Teilkasko kosten ab 55 EUR im Jahr.
Art | Jährliche Kosten ab |
---|---|
Haftpflichtversicherung | 20 EUR |
Haftpflicht mit Teilkasko | 55 EUR |
Wo bekomme ich ein Versicherungskennzeichen?
Kostencheck: Sie erhalten dieses bei allen Versicherungsagenturen vor Ort, unabhängig von der Gesellschaft. Alternativ können Sie es bei zahlreichen Banken und Sparkassen sowie den Automobilklubs erwerben. Auch online können Sie ein Versicherungskennzeichen beantragen, das Ihnen dann postalisch zugestellt wird.
Welche Unterlagen benötige ich, um diese Versicherung abzuschließen?
Kostencheck: Vor der Unterzeichnung des Vertrags müssen Sie die Allgemeine Betriebserlaubnis vorweisen. In diesem Dokument sind alle wichtigen Angaben zum Fahrzeug wie:
- Hersteller
- Identifikationsnummer
- Antriebsart
- Baujahr vermerkt.
Sie erhalten die Betriebserlaubnis beim Kauf des Mofas.
Wie lange gilt die Mofa-Versicherung?
Kostencheck: Das Versicherungsjahr beginnt am 1. März. Die Laufzeit der Mofa-Versicherung beträgt ein Jahr und endet am 28. bzw. 29. Februar des Folgejahres.
Schließen Sie die Versicherung zu einem späteren Zeitpunkt ab, beispielsweise im Mai, zahlen Sie anteilig nur die Monate, in denen das Fahrzeug tatsächlich versichert ist.
Verlängert sich die Versicherung automatisch?
Kostencheck: Die Gültigkeit der Mofa-Versicherung verlängert sich nicht automatisch. Sie müssen sich also rechtzeitig vor Ablauf des Versicherungsjahres um ein neues Kennzeichen kümmern,
Warum hat das Mofa-Kennzeichen jedes Jahr eine andere Farbe?
Kostencheck: Das erleichtert es der Verkehrsüberwachung zu erkennen, ob für das Mofa im laufenden Jahr ein gültiger Versicherungsschutz vorliegt. Die Schriftfarbe wechselt zwischen schwarz, blau und grün.
Wie sieht das Mofa-Kennzeichen aus?
Kostencheck: Es ist zweizeilig aufgebaut und misst genau 10,1 Zentimeter in der Breite und 13 Zentimeter in der Höhe. Die erste Zeile besteht aus drei Ziffern, die zweite aus drei Buchstaben.
Während die Zahlen keine Bedeutung haben und lediglich als Unterscheidungsmerkmal dienen, lässt sich anhand der Buchstabenkombination ablesen, bei welcher Gesellschaft das Fahrzeug versichert ist. Nach einem Unfall sollte sich der Geschädigte deshalb neben den persönlichen Angaben des Unfallgegners unbedingt die Buchstabenkombination notieren.
Am unteren Rand befindet sich das Zeichen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft GDV sowie das aktuelle Versicherungsjahr. Dadurch wird Missbrauch vorgebeugt, denn diese Prägung macht es unmöglich, ein altes Kennzeichen nach drei Jahren noch einmal zu verwenden. Im Jahr 2019 ist das Kennzeichen grün. Im Jahr 2020 ist ein schwarzes, im Jahr 2021 ein blaues Kennzeichen gültig.
Gibt es Vorschriften, wie das Kennzeichen anzubringen ist?
Kostencheck: Die Anbringung ist in § 27 der Fahrzeug-Zulassungsverordnung gesetzlich geregelt:
- Das Versicherungskennzeichen muss an der Rückseite des Fahrzeugs möglichst unter der Schlussleuchte fixiert werden.
- Es darf maximal um 30 Grad in Fahrtrichtung geneigt sein.
- Der untere Rand muss sich mindestens 20 Zentimeter über der Fahrbahn befinden.
Für welche Fahrzeuge benötige ich ebenfalls ein Versicherungskennzeichen?
Kostencheck: Sie benötigen ein jährlich neues Nummernschild für:
Art | Besonderheiten |
---|---|
Kleinkrafträder (Mofas, Mopeds, Roller) | Hubraum maximal 50 ccm, Höchstgeschwindigkeit maximal 45 km/h. |
Mofas und Mopeds, die in der ehemaligen DDR produziert wurden. | Höchstgeschwindigkeit maximal 60 km/h, erstmalig versichert vor dem 01.03.1992. |
Quads und Trikes | Höchstgeschwindigkeit maximal 45 km/h, Hubraum maximal 50 ccm. |
Segways mit elektrischem Antrieb | Höchstgeschwindigkeit maximal 20 km/h. |
Pedelecs | Motor über 250 Watt beziehungsweise Tretunterstützung über 25 km/h oder Anfahrhilfe über 6 km/h. |
Fahrräder mit Hilfsmotor | |
E-Roller mit Betriebserlaubnis | |
E-Scooter | Mit Straßenerlaubnis, Höchstgeschwindigkeit 20 km/h. |
Motorisierte Krankenfahrstühle | Diese müssen unter die Führerscheinklasse M und S fallen. |
Vierrädrige Leichtkraftfahrzeuge | Maximale Leermasse 350 kg, Höchstgeschwindigkeit maximal 45 km/h. |
Zusätzlich benötigen Sie für all diese Fahrzeuge eine gültige Betriebserlaubnis.