Was kostet der Besuch beim Podologen?

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Viele Frauen und auch zunehmend mehr Männer gönnen sich regelmäßig eine Fußpflege bei der Kosmetikerin. Kommt es zu ernsthaften Problemen, kümmern sich Podologen um alle gesundheitlichen Belange der Füße, sofern diese den nichtmedizinischen Bereich betreffen. In diesem Interview klären wir, was der Besuch beim medizinischen Fußpfleger kostet und wann er Sinn macht. Zudem haben wir viele weitere Informationen rund um dieses Thema für Sie.

Was ist Podologie?

Kostencheck: Die Berufsbezeichnung „Podologe“ taucht bereits im Jahr 400 vor Christus auf. Das Wort setzt sich zusammen aus den Begriffen Podos (Fuß) und Logos (Lehre). Während die kosmetische Fußpflege rein vorbeugend und pflegend arbeitet, ist der Podologe speziell zur nichtmedizinischen Behandlung der Füße ausgebildet.

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Die Behandlung von Warzen erfolgt beim Podologen.

Dadurch ist er beispielsweise in der Lage:

  • Warzen fachgerecht zu entfernen,
  • Hilfsmittel zur Druckentlastung (Orthosen) anzufertigen,
  • eingewachsene Nägel zu behandeln,
  • Nagelprothesen herzustellen,
  • Nagelmykosen zu therapieren,
  • durch falsche Pflege bei Diabetikern auftretenden Fußproblemen erfolgreich vorzubeugen.

Was kostet die Behandlung?

Kostencheck: Dies ist davon abhängig, welche medizinischen Probleme vorliegen:

Art Kosten je Behandlung
Kürzen der Nägel, Nagelhautentfernung, Entfernen von Hornhaut 20 bis 30 EUR
Zusätzliche Massage oder eine Fußpackung, Schneiden und Schleifen der Nägel, Abtragen von Nagelverdickungen 30 – 50 EUR
Nagelfalztamponage 5 – 10 EUR
Hühneraugenentfernung 7,50 – 15 EUR
Lackieren der Nägel 10 – 15 EUR
Aufwendige Hornhautabtragung 20 – 30 EUR
Nagelprothetik (Aufbau des Nagels), je nach Anzahl der aufgebauten Nägel 40 – 125 EUR

Bitte beachten Sie, dass die genannten Preise, abhängig von der Region in der Sie leben und dem gewählten Podologen, etwas nach oben und unten abweichen können.

Übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten?

Kostencheck: Seit einem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses aus dem Jahr 1994 ist die medizinische Fußpflege nicht mehr im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen enthalten.

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Diabetikern werden die Kosten für die Behandlung erstattet.

Eine Ausnahme stellen Diabetiker dar. Diese bekommen ihre Auslagen erstattet, da bei ihnen die Fußpflege als Heilmittel, das eine Verschlimmerung der Erkrankung verhindert, eingestuft wird. Bedingung: Die Pediküre muss von einem Podologen mit Kassenzulassung ausgeführt werden und die Behandlung muss ärztlich verordnet werden.

Kann ich als Privatversicherter mit einer Übernahme der Kosten rechnen?

Kostencheck: Leider gelten in diesem Fall für Versicherte der Privaten Kassen die gleichen Regeln wie für Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung. Das heißt, auch hier werden die Aufwendungen nur dann erstattet, wenn die medizinische Notwendigkeit besteht.

Wie läuft die Sitzung beim Podologen ab?

Kostencheck: Für die Behandlung sollten Sie zwischen 30 und 60 Minuten einplanen. Vor der Behandlung steht ein ausführliches Gespräch, in welchem Sie dem medizinischen Fußpfleger Ihre Probleme schildern können. Nach einem entspannenden, desinfizierenden Fußbad erfolgt eine genaue Inspektion der Füße. Hierbei schaut der Podologe ganz genau, ob Sie unter:

  • Entzündungen,
  • Druckstellen,
  • Geschwüren,
  • übermäßige, schrundige Hornhaut,
  • offene Wunden,
  • Blasen,
  • Warzen,
  • Hühneraugen,
  • eingewachsene Zehennägeln
  • Fuß- oder Nagelpilz

leiden.

Sofern Probleme vorliegen, werden diese, unter Umständen mit Spezialwerkzeugen, fachgerecht behandelt. Die Nägel werden gekürzt und die Nagelhaut zurückgeschoben. Abschließend erfolgt eine entspannende Fußmassage mit einer pflegenden Creme.

Gibt es Personen, die unbedingt zum Podologen gehen sollten?

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Rheumatiker und Diabetiker sollten unbedingt einen Podologen aufsuchen.

Kostencheck: Ja, es gibt eine Vielzahl von Patienten, bei denen die Fußpflege durch einen ausgebildeten Podologen dringend anzuraten ist. Hierzu zählen:

  • Diabetiker,
  • Rheumatiker,
  • Menschen mit Fußfehlstellungen und/oder Venenerkrankungen,
  • Personen, die unter übermäßiger Hornhaut- und Schrundenbildung leiden,
  • Patienten mit eingewachsenen, verformten Nägeln, Warzen, Hühneraugen, Nagel- oder Fußpilz.

Was versteht man unter „diabetischem Fuß“?

Kostencheck: Dieser ist eine häufige Folge der Zuckerkrankheit (Diabetes). Bei dieser Erkrankung kommt es über einen langen Zeitraum hinweg zu einem erhöhten Zuckerspiegel. Dieser schädigt unter anderem die Nerven von Bein und Fuß. Oft ist auch die Blutzirkulation schlechter, wodurch sich das Problem zusätzlich verschärft. Da die Nerven die Reize nicht mehr korrekt weiterleiten, bleiben kleinere Wunden unbemerkt. Infektionen und breiten sich schneller und ungehindert aus.

Dies kann zu schweren Folgeschäden führen und sogar die Amputation von Zehen, Füßen, Unterschenkeln oder gar den Beinen erforderlich machen. Deshalb ist für Diabetiker die ständige Kontrolle der Füße sehr wichtig. Durch regelmäßige Besuche beim Podologen lassen sich Verletzungen bei der Fußpflege vermeiden. Da die Füße genau inspiziert werden, fallen selbst kleine Wunden frühzeitig auf und den schlimmen Folgen kann wirksam vorgebeugt werden.

Ist der Gang zum Podologen auch für junge Menschen ratsam?

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Auch für junge Menschen ist der Gang zum Podologen ratsam.

Kostencheck: Bei Diabetikern in jedem Fall. Aber selbst wenn Sie noch keine Fußprobleme haben, lohnt sich die fachgerechte Fußpflege beim Podologen. Zudem unterstützt diese Wellness für die Füße das allgemeine Wohlempfinden.

Wie oft sollte ich zur medizinischen Fußpflege gehen?

Kostencheck: Anzuraten ist ein vier- bis sechswöchiger Rhythmus.

Wie finde ich den richtigen Podologen?

Kostencheck: Eine Liste der in Ihrer Region tätigen Podologen finden Sie in den Gelben Seiten oder im Internet. Scheuen Sie sich nicht, Fußprobleme im Freundes- oder Familienkreis anzusprechen. Diese sind häufiger, als man vermuten möchte und vielleicht kann Ihnen jemand einen Podologen empfehlen, mit dem derjenige bereits gute Erfahrungen gemacht hat.

Was ist der Unterschied zwischen medizinischer und kosmetischer Fußpflege?

Kostencheck: Die medizinische Fußpflege zählt zu den heilberuflichen Tätigkeiten. Sie dient der präventiven, therapeutischen und rehabilitativen Behandlung des gesunden, von Schädigungen bedrohten oder schon geschädigten Fußes.

Die kosmetische Fußpflege hingegen widmet sich den pflegenden und dekorativen Maßnahmen und sorgt für die gepflegte Optik der Füße.