Gasheizungen sind in Deutschland sehr beliebt, weil sie bei geringen Heizkosten sehr zuverlässig arbeiten und zudem die Versorgungssituation mit Gas in Deutschland hervorragend ist. Gasleitungen verlaufen beinahe in jeder Straße. Mit welchen Kosten bei einer Gaszentralheizung bei der Anschaffung und später im laufenden Betrieb zu rechnen ist, haben wir den Kostencheck-Experten in unserem Interview gefragt.
Frage: Welche Kosten muss man für eine Gaszentralheizung rechnen?
Kostencheck-Experte: Das hängt am Ende natürlich immer von der Größe des Gebäudes und der benötigten Leistung der Heizung ab.
Grundsätzlich muss man folgende Kostenpositionen rechnen:
- die Kosten für einen Gasanschluss
- die Anschaffungskosten für die Heizung selbst
- die Einbaukosten für die Gasheizung
- die Kosten für den Einbau der Brennwerttechnik
- die Wartungskosten im laufenden Betrieb
- die eigentlichen Heizkosten (Gasverbrauch)
Kosten für den Gasanschluss
Sollte im betreffenden Gebäude noch kein Gasanschluss vorhanden sein, muss dieser erst errichtet werden. Die Kosten dafür richten sich weitgehend nach den Gebühren, die der lokal zuständige Gasversorger verlangt und danach, wie weit das Gebäude vom Anschlusspunkt entfernt steht.
Typischerweise bewegen sich die Kosten für die Anschlusserrichtung zwischen rund 1.500 EUR und 2.500 EUR, bei weiter entfernter Lage des Hauses und wenn die Versorgungsleitung nicht direkt in der Straße verläuft, kann das aber auch bis zu 5.000 EUR ausmachen. Ist bereits ein Gasanschluss vorhanden, entfallen diese Kosten natürlich komplett.
Anschaffungskosten für die Heizung selbst
Bei der Anschaffung hat man grundsätzlich die Möglichkeit, zwischen einem (geringfügig kostengünstigeren) Konstanttemperatur-Kessel und einem modernen Brennwertkessel zu wählen. Die Mehrkosten beim Brennwertkessel machen sich aber durch Einsparungen beim Gasverbrauch (rund 15 % bis 20 %) meist sehr schnell wieder bezahlt.
Je nach Leistung des Kessels liegen die Anschaffungskosten zwischen rund 3.000 und 6.000 EUR beim typischen Einfamilienhaus (15 kW bis 20 kW Leistung), für größere Gebäude mit höherem Heizleistungsbedarf natürlich entsprechend mehr. Für einen Heizkessel, der ein Doppelhaus versorgen kann, müssen Sie rund 20 % höhere Kosten rechnen als beim Einfamilienhaus. Bei einem Mehrfamilienhaus können die Kosten dann je nach Hausgröße natürlich noch deutlich höher liegen.
Einbaukosten
Die Höhe der Kosten, die für den Einbau der Gaszentralheizung anfallen, richten sich nach dem individuell gegebenen Einbauaufwand im Einzelfall. Geht es lediglich um den Austausch eines alten Gasheizungskessels gegen einen neuen, werden die Kosten natürlich deutlich geringer ausfallen als bei einem kompletten Neueinbau.
Im Allgemeinen bewegen sich die Kosten für den Einbau einer Gaszentralheizung zwischen rund 2.500 EUR bis 3.500 EUR. Gegebenenfalls muss man noch die Kosten für einen Wasserspeicher (je nach Größe zwischen rund 800 EUR und 1.600 EUR beim Einfamilienhaus) mit dazurechnen. Einfache Austauscharbeiten können auch kostengünstiger sein.
Neben dem Einbau sind auch die Kosten für die Durchführung eines hydraulischen Abgleichs mit einzukalkulieren, der bei Neueinbau jeder Heizung mittlerweile vorgeschrieben ist. Beim Einfamilienhaus liegen diese Kosten typischerweise zwischen 400 EUR und 600 EUR, außer es werden zusätzlich Teile der Anlage ausgetauscht.
Einbaukosten für Brennwerttechnik
Wenn ein Gas-Brennwertkessel verwendet wird, müssen zusätzlich die Kosten für den Einbau der Brennwerttechnik gerechnet werden. Diese Kosten fallen zusätzlich zum Heizungseinbau an.
In der Praxis bewegen sich diese Kosten meist zwischen 1.500 EUR und 2.500 EUR. Die Brennwerttechnik wird im Bereich des Schornsteins eingebaut, gegebenenfalls wird im Zuge des Einbaus auch gleich der Schornstein saniert und seine Dimensionierung angepasst (Niedertemperatur-Heizungen benötigen verringerte Schornsteindurchmesser).
Wartungskosten im laufenden Betrieb
Im Allgemeinen muss man für die jährliche Wartung einer Gasheizung rund 70 EUR bis 100 EUR rechnen. Der Abschluss eines Wartungsvertrags kann in vielen Fällen sinnvoll sein, da so keine Wartung verpasst wird (damit würde die Garantie des Herstellers erlöschen) und gleichzeitig häufig eine bevorrangte Störungsbehebung angeboten wird.
Neben den Wartungskosten sind die Kosten für den Schornsteinfeger zu rechnen – sie liegen meist zwischen rund 50 EUR und 100 EUR pro Jahr, je nach Ausführung der Heizungsanlage.
Heizkosten
Von großem Interesse sind natürlich die enstehenden Heizkosten. Sie richten sich nach dem individuell gegebenen Heizwärmebedarf des Gebäudes.
Um die entstehenden Heizkosten zu überschlagen, kann man bei bekanntem Energiebedarf (aus dem Energieausweis ersichtlich) die angegebene kWh-Zahl mit 6 Cent/kWh multiplizieren und erhält so einen groben Richtwert für die anfallenden Heizkosten.
Bei gut gedämmten Gebäuden (EnEV-Vorgaben) kann man überschlagsmäßig mit einem Heizwärmebedarf von rund 50 kWh/m² bis 75 kWh/m² jährlich ausgehen. Bei ungedämmten und älteren Gebäuden kann der Heizenergiebedarf aber auch bis weit über 200 kWh/m² jährlich gehen.
Kostenbeispiel aus der Praxis
Unsere alte Ölheizung hat das Ende ihres Lebens erreicht und wir lassen sie abbauen. Dafür schaffen wir für unser 150 m² großes Einfamilienhaus eine neue Brennwert-Gaszentralheizung an.
Posten | Preis |
---|---|
Gasanschluss | 1.900 EUR |
Brennwertkessel | 4.200 EUR |
Warmwasserspeicher | 1.100 EUR |
Einbaukosten samt Einbaumaterialien | 2.700 EUR |
Einbau der Brennwerttechnik | 2.100 EUR |
Gesamtkosten damit | 12.000 EUR |
Förderung (Kesseltauschbonus) | abzüglich 500 EUR |
selbst zu tragende Kosten daher | 11.500 EUR |
Die Kosten, die hier angegeben sind, beziehen sich auf ein konkretes Heizkesselmodell und den Einbau in ein bestimmtes Einfamilienhaus mit bestimmten örtlichen Gegebenheiten. Abhängig von der Größe des Hauses, der erforderlichen Heizleistung und den individuellen örtlichen Gegebenheiten können die Kosten in anderen Fällen auch deutlich unterschiedlich liegen.
Frage: Wovon hängen die Kosten für eine Gaszentralheizung ab?
Kostencheck-Experte: Hier sind eine ganze Reihe von Dingen zu berücksichtigen:
- ob bereits ein Gasanschluss vorhanden ist oder erst errichtet werden muss
- welche Leistung (in kW) bei der Heizung erforderlich ist
- welche Fläche beheizt werden soll
- welcher Einbauaufwand individuell besteht (eventuell auch Ausbau/Entsorgung der Altheizung)
- ob zusätzlich ein Warmwasserspeicher eingebaut werden soll
- ob zusätzlich Brennwerttechnik eingebaut werden soll
- welche Kosten der hydraulische Abgleich der Heizungsanlage nach dem Einbau verursacht
- welche Förderungen gegebenenfalls in Anspruch genommen werden können
Bei den Kosten im laufenden Betrieb sind zu berücksichtigen:
- der gegebene Heizwärmebedarf des Gebäudes (Dämm-Standard)
- die jährlich anfallenden Wartungskosten und die Schornsteinfegerkosten