Ob es darum geht, einen Brunnen auszuschachten oder eine Feuerstelle zu begrenzen: Betonringe können in vielen Bereichen als Fertigteile sehr nützlich sein. Welche Kosten man für unterschiedliche Betonringe im Allgemeinen rechnen muss, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte im Interview.
Frage: Was muss man bei Betonringen beachten, wenn man sie verwenden will?
Kostencheck-Experte: Bei allen Verwendungen, die mit Wasser in Verbindung stehen (also beim Brunnen- und Zisternenbau oder bei Abwasserleitungen in größerem Durchmesser) muss man unbedingt auf die Vorgaben achten:
- Nenndurchmesser (DN)
- Betonqualität und
- Anforderungen zu Dichtheit
Hier geht es weniger darum, den möglichst kostengünstigsten Betonring zu finden, sondern vor allem darum, die gestellten Vorgaben auch exakt zu erfüllen. Preislich hat man dann in der Regel nur wenig Spielraum.
Wer Betonringe hingegen nur für eine Feuerstelle oder ein Hochbeet benötigt, wird in den meisten Fällen kaum Vorgaben zu beachten haben. Hier kann man durchaus eine Ausführung wählen, die preislich noch im Budget liegt und von den Maßen ungefähr passt.
Zu beachten sind bei Betonringen auch immer die Lieferkosten: ab einer gewissen Größe sind Betonringe so schwer, dass hohe Lieferkosten anfallen können und beim Verarbeiten zusätzlich auch Maschineneinsatz notwendig wird. Das kann Projekte oft deutlich verteuern. Diesen Kostenfaktor sollte man bei der Planung und Kostenschätzung keinesfalls vernachlässigen.
Beim Kauf von mehreren Schachtringen kann es außerdem Preisstaffelungen geben – hier lassen sich im Einzelfall wiederum deutlich Kosten sparen, wenn man Angebote entsprechend berücksichtigt.
Frage: Was kosten Betonringe im Allgemeinen?
Kostencheck-Experte: Die Preise können je nach Maß und Ausführung teilweise weit auseinander liegen. Kosten lassen sich pauschal nur schwer angeben.
In den meisten Fällen werden Sie aber für einen 50 cm hohen Betonring mit einem Durchmesser von 1 m rund 50 EUR pro Stück netto rechnen müssen. Als Endkunde fällt dann die Mehrwertsteuer noch zusätzlich an, darüber hinaus müssen Sie auch die Lieferkosten noch zusätzlich berücksichtigen.
Wegen der hohen Preisunterschiede nachfolgend eine kleine Tabelle mit verbreiteten Maßen und Bauarten bei Betonringen:
Ausführung | Durchmesser und Höhe | Preis |
---|---|---|
Betonring mit Boden | 1.000 mm x 500 mm | 109 EUR |
Betonring mit Boden | 1.500 mm x 530 mm | 286 EUR |
Betonring mit Boden | 800 mm x 500 mm | 59 EUR |
Betonring ohne Boden mit Steigeisen | 800 mm x 500 mm | 36 EUR |
Betonring ohne Boden mit Steigeisen | 1.000 mm x 500 mm | 46 EUR |
Betonring ohne Boden ohne Steigeisen | 1.000 mm x 500 mm | 43 EUR |
Betonring ohne Boden ohne Steigeisen | 1.500 mm x 500 mm | 112 EUR |
Betonring als Sickerring | 1.500 mm x 500 mm | 128 EUR |
Auch in dieser Tabelle sind wieder Netto-Preise für die Betonringe angegeben. Sie müssen als Endverbraucher also jeweils noch die Mehrwertsteuer hinzurechnen. Dazu müssen Sie für jeden Betonring auch noch entsprechend die Lieferkosten mit einkalkulieren.
Hier handelt es sich natürlich nur um beispielhafte Preise, die als Richtwert dienen sollen. Die tatsächlichen Preise können – je nach Hersteller und Angebot – in der Praxis dann auch mehr oder weniger von diesen Musterpreisen abweichen.
Frage: Von welchen Faktoren hängt der Preis für Betonringe in der Regel ab?
Kostencheck-Experte: Das lässt sich schon gut anhand unserer Zusammenstellung in der Tabelle erkennen. Eine Rolle spielen
- das Maß des Betonrings mit Durchmesser und Höhe (der hauptsächliche Kostenfaktor)
- die Ausführung des Betonrings
- Zusatzausführungen beim Betonring und gegebenenfalls auch die Betonqualität
Der Preis von Betonringen wird dabei vor allem durch die Maße bestimmt.
Frage: Inwiefern verursachen unterschiedliche Maße unterschiedliche Kosten?
Kostencheck-Experte: Hier können Sie oft gut auf eine einfache Faustregel zurückgreifen:
Wenn Sie den Durchmesser annähernd verdoppeln, ergibt sich beinahe der vierfache Preis. Dieses Verhältnis finden Sie grundlegend bei fast allen Arten von Betonringen.
Der Grund dafür liegt darin, dass es deutlich aufwendiger ist, Ringe in großen Durchmessern zu produzieren. Das erklärt die hohen Preisunterschiede bei verschiedenen Größen.
Als Beispiel: Unser Betonring aus der Beispieltabelle mit einem Durchmesser von 800 mm kostet 36 EUR, bei einem Durchmesser von 1.500 mm liegt der Preis aber bereits bei 112 EUR. Daran kann man das Verhältnis zwischen Durchmesser und Preis schon recht gut erkennen.
Frage: Inwieweit kann die Ausführung des Betonrings den Preis mitbestimmen?
Kostencheck-Experte: Auch das kann man in unserem Kostenbeispiel schon gut erkennen.
Einen besonders verteuernden Einfluss hat bei Schachtringen natürlich immer das Vorhandensein eines Bodens. Hier spielt nicht nur der höhere Herstellungsaufwand eine Rolle, sondern auch die geforderte Dichtheit.
Ein Betonring ohne Boden kostet im Maß 1.500 mm x 500 mm lediglich 112 EUR, der Ring im gleichen Maß mit Boden ist dagegen einen Preis von 286 EUR. Der vorhandene Boden sorgt also dafür, dass sich der Preis mehr als verdoppelt.
Umgekehrt sind die Kostenunterschiede bei einer Ausführung als Sickerring nur recht mäßig: hier müssen Sie gegenüber den geschlossenen Varianten lediglich mit Aufpreisen im Bereich von 10 % bis 15 % rechnen. Auch Zusatzausrüstungen wie Steigeisen schlagen meist nur mit vernachlässigbar kleinen Preisaufschlägen zu Buche.
Komplettsysteme, wie etwa komplette Zisternen oder Sickerschachtsysteme fallen dagegen unter den Punkt „Betonfertigteile“ und haben immer deutlich davon abweichende Preise.