Veneers: Das kosten die weißen Verblender

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Unschön gefärbte Zähne mit kleinen Mäkeln lassen sich hinter Verblendschalen, den sogenannten Veneers, verstecken. Sie stellen eine perfekte Zahnreihe her und sind optisch nicht von den echten Zähnen zu unterscheiden. Im Interview mit dem Kostencheck-Experten beantworten wir nicht nur, was diese Verschönerung kostet, sondern auch viele weitere, zu diesem Thema häufig gestellte, Fragen.

Was sind Veneers?


Kostencheck:
Das Wort Veneer kommt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich übersetzt Furnier oder Fassade. Die hauchdünnen Verblendschalen, die nur eine Dicke von 0,3 bis maximal 1,0 Millimeter haben, werden mit einer speziellen Klebetechnik, der Adhäsivtechnik, mit den eigenen Zähnen fest verbunden. Veneers werden insbesondere für den Front- und Seitenzahnbereich angefertigt. Sie leisten in der ästhetischen Zahnmedizin einen wesentlichen Beitrag und verhelfen vielen Patienten zu einem attraktiveren Lächeln.

Was kosten die Verblendschalen?

Kostencheck: Die Kosten variieren stark, da sie von verschiedenen Faktoren abhängig sind. Zum Einen bestimmt das verwendete Material den Preis. Ist nur ein einziger Frontzahn zu verblenden, ist dies natürlich wesentlich günstiger als die Verschönerung des gesamten Gebisses.

Nötige Vorarbeiten wie eine kieferorthopädische Anpassung, Korrekturen des Zahnfleischverlaufs oder das Bleichen der Zähne wirken sich ebenfalls auf den Preis aus. Hierzu addieren sich die Labor- und Untersuchungskosten sowie das Arzthonorar.

Aufgrund der vielen individuellen Faktoren können die in der Tabelle angegebenen Kosten nur als grober Anhaltspunkt dienen:

Art Kosten
Composite-Veneers ab 75 EUR
konventionelle Veneers 500 – 2.000 EUR
Non Prep Veneers 700 – 1.000 EUR
Veneers to Go ab 350 – 400 EUR
Veneers, im Ausland angefertigt ab 450 EUR

Kann ich einen Zuschuss von der Krankenkasse bekommen?

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Veneers zahlen nur sehr selten die Krankenkassen

Kostencheck: Leider müssen Patienten die Veneers fast immer aus eigener Tasche finanzieren. Grundsätzlich abgelehnt wird die Bezuschussung, wenn es sich nicht um eine medizinische, sondern um eine rein ästhetische Indikation handelt. Es entscheidet also der Befund des Zahnarztes darüber, wie hoch die selbst aufzubringenden Kosten sind. Allerdings stellen sich selbst bei medizinischer Begründung viele Kassen quer, da sie den Standpunkt vertreten, dass die Versorgung mit einer Krone ebenso möglich wäre.

Da sich Zahnzusatzversicherungen am Leistungskatalog der Krankenkassen orientieren, erstatten auch sie Veneers nicht in jedem Fall. Entspannt im Zahnarztstuhl zurücklehnen können Sie sich nur, wenn Sie in Ihrer Zusatz- oder Privatversicherung einen Tarif gewählt haben, der die Behandlung mit Veneers oder Lumineers ausdrücklich abdeckt.

Allerdings sollten Sie auch dann das Kleingedruckte nochmals lesen, denn häufig ist hier die medizinische Notwendigkeit doch noch vermerkt. Diese ist beispielsweise dann gegeben, wenn die Veneers die Zähne stabilisieren oder dem Erhalt der eigenen Zahnsubstanz dienen. Einige Zusatzversicherungen verlangen in diesem Fall, dass der Zahnarzt die Verblendungen wie Teilkronen abrechnet.

Aus diesem Grund sollten Sie den Heil- und Behandlungsplan des Dentisten, in dem alle Kosten vermerkt sind, bereits im Vorfeld bei der Krankenkasse und der Zusatzversicherung bzw. bei Ihrer privaten Krankenversicherung einreichen. Nur so können Sie sicher sein, dass zumindest ein Teil der teuren Behandlungskosten übernommen wird.

Gibt es bestimmte Voraussetzungen?

Kostencheck: Damit Veneers angebracht werden können, müssen verschiedene Bedingungen erfüllt sein:

  • Veneers können nur auf den eigenen Zähnen aufgebracht werden.
  • Es darf kein Zahnersatz, beispielsweise eine Krone oder Füllung, vorhanden sein, denn Veneers halten nur auf der natürlichen Zahnsubstanz.
  • Erkrankungen wie Parodontitis sollten im Vorfeld behandelt werden, um weiteren Entzündungen vorzubeugen.
  • Extreme Fehlstellungen lassen sich fast nie mit einer Veneerversorgung ausgleichen. In diesen Fällen ist es meist sinnvoller, eine kieferorthopädische Behandlung mit einer Zahnspange durchzuführen.

Welche Arten von Veneers gibt es und was unterscheidet sie?

Kostencheck: Es gibt unterschiedliche Veneers, die eine jeweils andere Vorbereitung der eigenen Zähne erfordern:

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Veneers sind 0,3 bis 1mm stark

So muss der Zahnarzt bei konventionellen Veneers, die bis zu einem Millimeter dick sind und vollständig aus Keramik bestehen, eine kleine Schicht der Zahnsubstanz abtragen. Im Anschluss erfolgt ein Abdruck der eigenen Zähne, die Veneers werden dann im Labor gefertigt. Das Veneer wird abschließend mit einem Spezialkleber auf den abgeschliffenen Zähnen aufgebracht.

Für die nur 0,3 Millimeter dicken Non Pep Veneers wie die z.B. in den USA patentierten Lumineers, werden die Zähne hingegen nicht speziell vorbereitet. Die hauchdünnen Verblendungen kommen immer dann zum Einsatz, wenn nur minimale, oberflächliche oder sehr helle Defekte kaschiert werden sollen. Auch hier fertigt der Zahntechniker nach einer Abformung die Keramikschalen an, die im Anschluss mit einem Spezialkleber dauerhaft auf den Zähnen befestigt werden.

Veneers to Go (Softveneers) bestehen entweder aus Vollkeramik oder aus einer Kunststoff-Keramik-Mischung. Sie werden in nur einer einzigen Sitzung an den Zähnen angebracht. Die Kosten für den Zahntechniker und das Labor entfallen, dadurch sind sie besonders günstig.

Composite-Veneers bestehen aus zahnmedizinischen Kunststoffen, die auch für Füllungen zum Einsatz kommen. Sie werden im Direktverfahren auf den Zahn aufgebracht. In der Regel handelt es sich bei diesem Verfahren um provisorische Veneers, mit denen nur die Zeit überbrückt wird, bis die konventionellen Verblendschalen vom Zahntechniker angefertigt wurden.

Kann ich die Art der Veneers selbst wählen?


Kostencheck:
Dies ist leider nicht möglich, da sich nicht jedes Veneer für jeden Patienten eignet. Welches Verfahren letztlich angewandt wird, ist abhängig von:

  • dem Grad und der Art der Zahnfehlstellung
  • der Verfärbung der Zähne
  • dem Ausmaß von eventuellen Defekten.

Schmerzt die Behandlung?

Kostencheck: Eine Betäubung verhindert mögliche Schmerzen, die beim Beschleifen des Zahns auftreten könnten. Beim Aufsetzen von Non Pep Veneers ist keine Betäubung notwendig, da der Zahn nicht beschliffen wird.

Voraussetzung ist weiterhin eine gute Reinigung der Zähne im Vorfeld. Vor dem Anbringen ist eine professionelle, medizinische Zahnreinigung sowie die Entfernung eventuellen Zahnsteins Pflicht.

Kann es zu Komplikationen kommen?

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Veneers sind eine sehr sichere Art, Zähne aufzuhellen

Kostencheck: Bei den Materialien, aus denen Veneers sowie die Klebstoffe hergestellt werden, handelt es sich um sehr gut verträgliche, biokompatible Stoffe. Das Risiko, dass Allergien und Unverträglichkeiten auftreten, ist deshalb sehr gering.

Werden Veneers fachgerecht angepasst, so besteht kein erhöhtes Risiko für Karies und Erkrankungen der Mundhöhle. Anders sieht dies dann aus, wenn die Verblendungen nicht perfekt passen. Hier können sich zwischen den Zähnen und den dünnen Verschalungen Bakterien einlagern, die in der Folge Karies und Zahnfleischentzündungen verursachen.

Wichtig: Selbst bei sehr gut angepassten und fachgerecht befestigten Veneers ist eine gründliche Mundhygiene unverzichtbar. Insbesondere die Übergänge vom Zahn zur Verblendung müssen sehr sorgfältig gereinigt werden.

Was spricht gegen Veneers?

Kostencheck: Knirschen Sie nachts mit den Zähnen, neigen beim Beißen zum Pressen oder kauen gerne an Bleistiften herum, können die Veneers leicht abgehebelt werden. Möchten Sie trotz nächtlichen Zähneknirschens nicht auf ein strahlendes Lächeln verzichten, müssen Sie deshalb eine Schiene tragen.

Wie lange halten Veneers?

Kostencheck: In der Regel halten die hauchdünnen Verblendungen zwischen fünf und zehn Jahre. Inzwischen gibt es Veneers, die schon fünfzehn Jahre halten und, bedingt durch ihre stabilisierenden Eigenschaften, geschwächte Zähne sogar stabilisieren. Die Verblendungen lassen sich allerdings nicht einfach wieder entfernen, sondern müssen irgendwann durch ein neues Veneer oder eine Zahnkrone ersetzt werden. Haben Sie sich also einmal für diese Zahnverschönerung entschieden, kommen weitere Eingriffe und Kosten auf Sie zu.

Gibt es Alternativen zu Veneers?


Kostencheck:
Geht es nur darum, die Zähne aufzuhellen, reicht unter Umständen ein Bleaching (Bleichen). Sind die Zahnkanten stark abgenutzt und wirken dadurch gräulich oder bräunlich, können Kunststoffaufbauten ähnlich einer Füllung eine deutliche, optische Verbesserung bringen.

Eine mögliche Alternative, abhängig vom Grad der Zahnzerstörung und der Veränderung der Zahnform, kann auch eine Kunststofffüllung oder eine Krone sein. Wegen des Zahnsubstanzverlusts sollten Kronen aber erst zum Einsatz kommen, wenn medizinische Gründe hierfür sprechen.

Wie kann ich die Qualifikation des Zahnarztes erkennen?

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Nicht jeder Zahnarzt kann und darf Veneers anbringen

Kostencheck: Veneers erfordern vom Dentisten spezialisierte Fähigkeiten. Das Anbringen ist nicht Gegenstand des zahnmedizinischen Studiums, sondern wird In Fortbildungen auf hohem Niveau erlernt. Um Veneers fachgerecht anzubringen ist eine genaue Kenntnis der Präparationstechniken notwendig, die sich grundlegend von klassischen Versorgungen, beispielsweise mit Füllungen, unterscheiden. Auch die spezielle Klebetechnik muss unter Anleitung eingeübt werden. Weiterhin entscheidet das mit dem Arzt zusammenarbeitende Labor über die Qualität der hauchdünnen Zahnschalen.

Fragen Sie deshalb den behandelnden Arzt nach der Spezialisierung auf minimal invasive Zahnrestaurationen sowie der Anzahl der bereits angebrachten Veneers.

Haben Veneers auch Nachteile?

Kostencheck: Für konventionelle Zahnverblendungen müssen Sie ein wenig Zahnsubstanz opfern, die nicht mehr nachgebildet wird. Das bedeutet, dass der Zahn ohne die Verschalung sein natürliches Aussehen verliert und weniger geschützt wäre. Legen Sie Wert auf ein schönes Zahnbild, müssen Sie in der Folge immer Veneers tragen und die daraus resultierenden, nicht unerheblichen Kosten in Kauf nehmen.

Non Prep Veneers sind aufgrund ihrer aufwändigeren Herstellung deutlich teurer. Da sie sehr dünn sind, können dunkle Verfärbungen durchscheinen und das ästhetische Ergebnis entspricht nicht den Erwartungen.

Die Versorgung mit Veneers ist sehr teuer und die Kosten für diese werden in der Regel nicht von den Krankenkassen bezahlt.