Brandschutzfenster – diese Preise gelten

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Wenn der Einbau eines Brandschutzfensters gefordert ist, kann es besonders teuer werden. Welche Preise Sie im Allgemeinen für Brandschutzfenster rechnen müssen und welche Preisunterschiede es bei den unterschiedlichen Brandschutzklassen gibt, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte im Interview.

Frage: Warum überhaupt Brandschutzfenster – und wie sehen diese Fenster aus?

Kostencheck-Experte: Brände sind immer noch eine sehr große Gefahr, die jährlich mehrere hundert Menschenleben fordert. Aus diesem Grund kommt dem Feuerschutz eine hohe Bedeutung zu.

Die Bauordnungen sehen daher in ihren Vorschriften für Gebäude auch sogenannte „Brandwände“ vor. Solche Wände müssen grundsätzlich aus unbrennbarem Material (z. B. Mauerwerk) bestehen, dürfen keine Hohlräume haben und müssen bis ins oberste Geschoss durchgeführt werden. Das kann beispielsweise für eine Außenwand gelten, wenn sehr nahe am Nachbargrundstück oder am Nachbarhaus gebaut wird. Auch die den Häusern liegenden Wände bei Reihenhäusern sind immer als Brandwand ausgeführt. Brandwände sollen das Feuer eindämmen, seine Ausbreitung verhindern und es lokal begrenzen.

In außen liegenden Brandwänden sind Fensteröffnungen in der Regel unzulässig, davon kann es aber Ausnahmen geben. Innenliegende Brandwände, die dazu dienen, das Feuer auf bestimmte Bereiche zu begrenzen, dürfen in jedem Fall Wandöffnungen und auch Fenster haben. In einem solchen Fall müssen aber geeignete und ausreichend hochwertige Brandschutzfenster eingebaut werden.

Ein Brandschutzfenster ist deutlich teurer als ein gewöhnliches Fenster. Sie müssen in einem solchen Fall also deutlich höhere Kosten bei der Anschaffung rechnen als bei sonstigen Fenstern.

Frage: Was kosten Brandschutzfenster?

Kostencheck-Experte: Das hängt von der Größe des Fensters genauso ab wie von seiner Feuerfestigkeit – pauschal kann man das also nicht sagen.

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Die Preise für Brandschutzfenster hängen vor allem von der Widerstandsklasse ab

Für die günstigsten Fenster der niedrigsten Feuerwiderstandsklasse F30 müssen Sie bei einem Maß von 50 cm x 50 cm bereits Kosten von rund 800 EUR rechnen. Mit steigender Fenstergröße erhöht sich der Preis auch dann sehr schnell.

Deutlich teurer wird es, wenn Sie Fenster in einer besonders hohen Feuerwiderstandsklasse einbauen wollen – bei Fenstern, die eine Feuerwiderstandsklasse von F90 aufweisen, können Sie im Allgemeinen schon von Preisen im Bereich von 2.000 EUR pro m² bis 2.500 EUR pro m² Fensterfläche ausgehen, oft auch noch mehr.

Die einfachen Fenster, die lediglich Feuerwiderstandsklasse G (feuerhemmend, aber kein Schutz vor durchdringender Hitze) sind meist etwas günstiger als die F30-Modelle bei den Fenstern.

Ein kleines Kostenbeispiel aus der Praxis:

Wir wollen in eine Brandschutzwand ein Fenster in der Größe von 1,40 m x 1,40 m einbauen lassen. Nach dem Bescheid der örtlichen Behörden ist Feuerwiderstandsklasse F30 ausreichend.

Posten Preis
Fensterkosten gesamt, 1,40 m x 1,40 m, Widerstandsklasse F30 1.580 EUR

Hierbei handelt es sich natürlich nur um ein einzelnes Preisbeispiel. Die Kosten für andere Brandschutzfenster, insbesondere bei höheren Feuerwiderstandsklassen, können auch deutlich unterschiedlich liegen. Das gilt selbst für ähnlich große Fenster.

Bei Brandschutzklasse F90 und mit Aluminiumrahmen würde unser Fenster bereits über 4.300 EUR kosten.

Frage: Wovon hängen die Kosten für ein Brandschutzfenster im Allgemeinen ab?

Kostencheck-Experte: Wenn es um den Preis für Brandschutzfenster geht, muss man immer folgende Faktoren in Betracht ziehen:

  • die Größe des Fensters
  • die geforderte Feuerwiderstandsklasse
  • die Öffnungsweise
  • eventuelle Zusatzausstattungen bei der Verglasung
  • die Kosten für den Einbau des Fensters

Alle diese Faktoren sind in Betracht zu ziehen, wenn es um die Abschätzung des Preises geht.

Frage: Noch einmal kurz zurück zu den Feuerschutzklassen: Was genau ist der Unterschied zwischen Klasse G und Klasse F?

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Fenstergläser der Feuerwiderstandsklasse G sind meist mindestens 6mm stark

Kostencheck-Experte: Bei Fenstern der Feuerwiderstandsklasse G wird lediglich die Ausbreitung des Feuers verhindert, nicht aber die Hitzewirkung des Feuers. Das ist insbesondere von Bedeutung, wenn sich durch die Hitzestrahlung, die durch das Fenster dringt, auch andere Gegenstände in Nebenräumen selbst entzünden könnten oder Personen gefährdet sein könnten. Kann man das vernachlässigen, ist auch Feuerwiderstandsklasse G zulässig.

In der Regel dürfen solche Fenster aber nie in feuerhemmende oder feuerbeständige Wände eingebaut werden, wenn es auch nur leichte Bedenken wegen der Strahlungswärme des Feuers geben könnte.

Die Gläser bei Fenstern der Feuerwiderstandsklasse G haben in den meisten Fällen eine Drahteinlage mit mehr als 6 mm Dicke – hier unterscheidet man zwischen

  • Drahtgussglas
  • Drahtspiegelglas und
  • Profilglas mit einer Drahteinlage

Alternativen dazu sind auch vorgespanntes Borosilikatglas (bekannt aus den Glasschüsseln für den Ofen) und gewöhnliches, aber vorgespanntes Floatglas.

Alle diese Glasarten sind hoch hitzebeständig und können daher die Ausbreitung des Feuers eindämmen.

Frage: Wie sieht das bei Feuerwiderstandsklasse F aus?

Kostencheck-Experte: Hier wird nicht nur die Ausbreitung des Feuers verhindert, sondern auch die Strahlungswärme (Hitze) des Feuers gut abgeschirmt.

Als Glas werden hier in der Regel Mehrscheibengläser eingesetzt, in denen besondere Füllungen liegen. Das kann entweder Wasserglas (Natriumsilikat) sein, aber auch bestimmte Gelfüllungen, die dann aber meist zwischen ESG-Gläsern (Einscheiben-Sicherheitsglas) liegen.

ESG ist besonders vorgespanntes Glas, das auch hohe Temperaturen und insbesondere Temperaturschwankungen sehr gut vertragen kann. Wenn es bricht, zerfällt es in kleine Krümel, an denen man sich nur sehr wenig verletzen kann.

Frage: Die Zahlenangaben hinter den Buchstaben geben dann die Dauer der Widerstandsfähigkeit an, richtig?

Kostencheck-Experte: Genau. F30 bedeutet eine Feuerwiderstandsdauer von 30 Minuten, F90 von 90 Minuten. Üblich sind dabei die Klassen F30, F60 und F90.

Die Feuerwiderstandsklassen F120 und F180 gibt es daneben in der DIN 4102 auch noch, sie werden aber selten eingesetzt und spielen im Bereich von Brandschutzfenstern keine Rolle.

Frage: Welchen Einfluss hat das verwendete Rahmenmaterial auf den Preis von Brandschutzfenstern?

Kostencheck-Experte: Als Rahmenmaterialien kommen bei Brandschutzfenstern lediglich Holz und Aluminium zum Einsatz.

Holz ist in der Regel etwas kostengünstiger. Kunststofffenster sind als Brandschutzfenster nicht möglich, da Kunststoffe im Brandfall giftige Dämpfe absondern würde.

Frage: Ist Holz nicht brennbar?

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Holzrahmen eignen sich für Brandschutzfenster oft besser als Aluminiumrahmen

Kostencheck-Experte: Holz hat eine erstaunliche Temperaturfestigkeit. Manche Holzarten, wie etwa Eichenholz, beginnen nur schwer zu brennen. Mit einem zusätzlichen Anstrich können solche Fensterrahmen mit Leichtigkeit Temperaturen von 220 °C oder mehr für über eine Stunde standhalten. Sie erfüllen dann leicht Feuerwiderstandsklasse F60.

Holzfenster sind sogar eine recht gute Wahl, da sich Metalle wie Aluminium auch stark aufheizen können und dann ihrerseits wieder nach einiger Zeit deutliche Wärmestrahlung weiterleiten.

Frage: Welchen Einfluss hat der Öffnungsmechanismus auf den Preis von Brandschutzfenstern?

Kostencheck-Experte: Grundsätzlich dürfen Brandschutzfenster zwar nicht geöffnet werden können, in einzelnen Fällen wird aber eine gewöhnliche Drehöffnung genehmigt.

Das gilt insbesondere dann, wenn automatische Schließsysteme für den Brandfall mit eingebaut sind. In solchen Fällen müssen Sie aber ebenfalls mit deutlich höheren Mehrkosten für das Fenster rechnen.

Kippfunktion oder Drehkipp-Funktion ist bei Brandschutzfenstern immer unzulässig.

Frage: Welche Ausstattungen verursachen sonst noch Mehrkosten?

Kostencheck-Experte: Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten – wie bei gewöhnlichen Fenstern auch.

Viele Brandschutzfenster weisen beispielsweise in ihrer Standardausführung eine sehr schlechte Wärmedämmung auf, häufig sogar mit U-Werten über 2.0. Soll hier eine entsprechende energiesparende Verglasung mit eingebaut werden, müssen Sie schon einmal mit Zusatzkosten von mindestens 100 EUR selbst bei sehr kleinen Fenstermaßen rechnen.

Auch bei mattiertem Glas müssten Sie mit Mehrkosten von mindestens 100 EUR bis 150 EUR rechnen.

Für das notwendige Einbaumaterial inklusive Fensterbankanschluss müssen Sie dann meist noch weitere 100 EUR bis 150 EUR rechnen.

Frage: Lohnt sich der Einbau von Brandschutzfenstern denn überhaupt?

Kostencheck-Experte: In der Regel nicht. Soweit man es planerisch vermeiden kann, sollte man in Brandwände keine Fensteröffnungen einbauen – das lohnt sich preislich meist einfach nicht.

Fenster, die sich öffnen lassen, können dann zusätzlich oft noch weitere Probleme mit dem Brandschutz nach sich ziehen, oder einfach nicht genehmigt werden.

In den meisten Fällen gelingt es, ausreichend Lichtflächen auch an anderer Stelle anzubringen, sodass man genügend Licht im Raum hat. Das ist dann meist erheblich kostengünstiger und auch mit weniger Aufwand beim Einbau verbunden.