Einbauküche: welche Kosten muss man rechnen?

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Kein Zuhause ohne Einbauküche – wenn es aber um die Auswahl einer neuen Küche geht, ist die Vielfalt beinahe unüberschaubar. Welche Kosten man für die neue Einbauküche veranschlagen muss, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte im Interview.

Frage: Küche ist nicht gleich Küche, oder?

Kostencheck-Experte: Nein, bei Weitem nicht. Die Vielzahl an Bauformen, Materialien und Ausstattungsformen ist tatsächlich sehr groß. Dazu kommt dann noch die große Zahl an Auswahlmöglichkeiten bei den Elektrogeräten.

Um sich ein wenig Übersicht in der Vielfalt zu verschaffen, lohnt es sich zunächst auf die Bauform der Küche zu sehen. Es gibt

  • einzeilige Küchen
  • Küchen in L-Form
  • Küchen in U-Form (die schon etwas seltener sind) und
  • Inselküchen

Je nachdem, wie viel Platz man in der Küche für den Einbau der Geräte benötigt und wie viel Stauraum vorhanden sein soll, braucht die Küche eine gewisse Mindestlänge. Setzt man das in Beziehung zur Einbaunische in der Küche, erkennt man meist schnell, welche Form benötigt wird. Mit einzeiligen Küchen kommt man in der Regel nur in sehr kleinen Haushalten mit wenig Einbaugeräten oder in Wohnungen mit einer überdurchschnittlich langen Küchenzeile zurecht.

Als nächstes sollte man sich Gedanken über das Material der Küche machen: Schichtholz mit Kunststoffbeschichtung oder Furnier ist robust und pflegeleicht – Massivholzküchen sehen zwar oft besser aus, sind aber deutlich empfindlicher und benötigen auch etwas mehr Pflege und Vorsicht im Umgang damit.

Hochglanz-Küchen können kleine Küchenräume optisch vergrößeren, vor allem wenn sie an der Stirnseite des Raums angebracht werden – den Reinigungsaufwand sollte man aber nicht unterschätzen. Wer nicht gerne und mit Hingabe putzt, wird wahrscheinlich nie der beste Freund dieser Küchenart.

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Wer die Küche mit Geräten kauft, kann sichergehen, dass diese platztechnisch und optisch 100%ig zur Küche passen

Eine Frage, die auch häufig immer wieder auftaucht ist: Küche mit oder ohne Geräte? Natürlich ist es praktisch, eine Küche gleich mitsamt allen Elektrogeräten zu kaufen – in der Praxis lohnt es sich aber häufig, die benötigten Geräte einzeln zu beschaffen. So kann man bei jedem einzelnen Gerät die Funktionen und die Bauweise nach dem eigenen Bedarf auswählen und sich zwischen den Modellen verschiedener Hersteller immer frei entscheiden. Das ist oft besser (und auch kostengünstiger) als ein Komplettpaket an Einbaugeräten „von der Stange“ nehmen zu müssen oder nur eine beschränkte Wahlmöglichkeit bei den einzelnen Geräten zu haben.

Wer seine Geräte frei auswählt, kann dabei auch seine eigenen Schwerpunkte setzen: Markengeräte mit besonders gutem Ruf und hoher Langlebigkeit, besonders energieeffiziente Geräte oder Geräte mit besonderen Funktionen – etwa einem selbstreinigenden Backofen und mit sowohl Heißlufttechnik als auch Grill. Oder neben dem Kühlschrank auch noch einen kleinen Gefrierschrank für die Vorräte.

Wenn man alle seine Bedürfnisse einmal für sich geklärt hat, kann man sich als nächstes daran machen, zu überprüfen, welche der passenden Küchen überhaupt ins Budget passt – und welche Einbauküche auch platzmäßig in die Küche passt.

Frage: Wenn es schon ums Budget geht: Was kostet eine Einbauküche?

Kostencheck-Experte: Wahrscheinlich gibt es im gesamten Hausbereich keine Kostenfrage, die man schwieriger beantworten könnte. Was eine Küche kostet, kann man pauschal einfach nicht sagen.

Im günstigsten Fall liegen Sie hier bei rund 900 EUR – im teuersten Fall bei weit über 10.000 EUR oder sogar noch mehr.

Darunter liegen nur Mini-Küchen, die Sie meist schon ab Preisen von 300 EUR bis 400 EUR bekommen. Dabei haben Sie meist aber nur Spüle, Kühlschrank und zwei Kochplatten – alles in einem kompakten Block in der Breite eines Küchentisches. Also eigentlich keine vollwertige Einbauküche, sondern eher die unbedingt nötige Ausstattung einer Mini-Kochnische. In manchen Fällen kann das für Single-Wohnungen aber durchaus reichen, vor allem wenn man die Küche noch mit zusätzlichen Ablagen erweitert, um noch etwas mehr Arbeitsfläche zu haben.

Einfache, einzeilige Küchen bekommen Sie meist zwischen den schon erwähnten 900 EUR und ungefähr 3.000 EUR. Teurer sind dann nur die wirklich hochwertigen Varianten.

Küchen aus Massivholz beginnen preismäßig bei rund 4.000 EUR, je nach Holzart und Ausstattung kann das allerdings auch sehr viel teurer werden.

Inselküchen sind grundsätzlich die hochwertigste Variante, die zudem auch den meisten Installationsaufwand mit sich bringen. Den Einbau einer Inselküche sollte man im Vorfeld auf jeden Fall sehr genau planen lassen, wenn zuvor noch keine eingebaut war, kann es durchaus schwierig werden, die Anschlüsse bis zur Kücheninsel zu verlegen. Nach oben hin können solche Luxusküchen manchmal sogar die 20.000 EUR Marke überschreiten, wenn sie sehr hochwertig ausgestattet sind.

Einige Preisbeispiele aus der Praxis

Küchentyp Ausführung, Ausstattung Preis
Einzeilige Küche ohne Geräte Eiche furniert 1.050 EUR
Inselküche, mit Geräten Hochglanzoptik, hochwertige Ausführung 6.000 EUR
Küche L-Form inkl. Geräte Holzwerkstoff, beschichtet 2.500 EUR
L-Form Küche, komplett mit Geräten Fichte massiv, viel Stauraum 12.000 EUR
Einzeilige Küche mit Geräten Kunststoff, Holzoptik 2.500 EUR
Inselküche Designer-Ausführung, Kirschbaum-Furnier 40.000 EUR

Hierbei handelt es sich natürlich lediglich um einzelne Kostenbeispiele für die Einbauküchen unterschiedlicher Anbieter. Die kleine Auflistung zeigt aber bereits sehr klar, wie unterschiedlich die Preise im Einzelfall liegen können.

Frage: Von welchen Faktoren hängen die Preise für Einbauküchen ab?

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Der Preis für eine Einbauküchen hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab

Kostencheck-Experte: Hier müssen natürlich zahlreiche Dinge in Betracht gezogen werden:

  • die Bauart der Küche (das gibt schon einmal den grundsätzlichen Preisrahmen vor)
  • die Länge der Küche
  • das Material aus dem die Küche besteht (auch das bestimmt in gewissem Maß die Preisklasse)
  • die Ausführung im Detail
  • die Zahl der Konfigurationsmöglichkeiten bei der Küche (zusätzliche Schränke, andere Oberflächen, „Umstellen“ der Küchenteile, zusätzliche Geräteoptionen, Anpassung an die gewünschte Länge, etc.)
  • die Art und der Umfang der vorhandenen Geräte
  • der Name des Küchenherstellers (Markenware, No-Name-Ware, individuell vom Tischler gefertigte Küche)
  • Angebote und Ausstellungsküchen (können teilweise bis zu 50 % reduziert sein)

Das sind zumindest einmal die grundsätzlichen Kostenfaktoren, die beim Kauf einer Einbauküche eine Rolle spielen. Jeder dieser Faktoren kann aber unterschiedlich gewichtet sein und sich im Einzelfall unterschiedlich stark auf den Preis auswirken. Deshalb gibt es bei Einbauküchen so viele verschiedene Preise.

Frage: Kann man beim Küchenkauf Geld sparen?

Kostencheck-Experte: Ja, das kann man durchaus.

Ein ganz wichtiger Punkt dabei ist, die eigenen Bedürfnisse genau zu kennen. Wer sich von tollen Funktionen blenden lässt, kauft sehr schnell viel teurer als er eigentlich geplant hat. Umgekehrt lässt sich eine konkrete Vorstellung dann oft mit einer sehr viel günstigeren Küche realisieren als man zunächst gedacht hat. Es gibt fast für alle Bedürfnisse Küchen in fast allen Preisklassen.

Daneben kann man natürlich auch gezielt auf Preisnachlässe und vor allem auf Ausstellungsküchen achten. Das kann sich im Einzelfall wirklich lohnen.