Grubenentleerung: Welche Kosten muss man rechnen?

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Bei Häusern, die nicht an das öffentliche Abwassernetz angeschlossen sind und die nicht häufig genutzt werden, kann sich der Einbau einer abflusslosen Sammelgrube lohnen. Der entscheidende Punkt für die Gesamtkosten sind dabei aber die Kostenaufwendungen für regelmäßige Leerungen. Welche Kosten für eine Grubenentleerung anfallen und wann sich das noch rechnet, haben wir den Kostencheck-Experten in unserem Interview gefragt.

Frage: Was kostet eine Grubenentleerung?

Kostencheck-Experte: Das kann regional unterschiedlich sein. Zudem hängt das auch davon ab, welche Preise der jeweils gewählte Entsorgungsbetrieb veranschlagt.

In der Praxis können Sie jedoch bei üblichen Grubengrößen für Privathaushalte oder Ferienhäuser Kosten zwischen rund 200 EUR und 300 EUR pro Leerung veranschlagen. Dazu ein Kostenbeispiel.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Wir wollen die abflusslose Sammelgrube eines außerhalb der Siedlung liegenden Ferienhauses leeren lassen und bestellen deshalb einen professionellen Entsorger.

Posten Preis
Anfahrtspauschale 15 EUR
Leerung – Kostenpauschale 180 EUR
Gesamtkosten damit 195 EUR

Die hier gezeigten Kosten beziehen sich lediglich auf die Preisgestaltung eines einzelnen Versorgers an einem bestimmten Ort. Die Kosten für die Entsorgung an anderen Orten und durch andere Entsorger können auch unterschiedlich liegen.

Frage: In welchem Preisrahmen bewegen sich die Kosten für eine Grubenentleerung?

Kostencheck-Experte: Grundsätzlich ist das immer abhängig vom jeweiligen Entsorger und von der Menge der zu entsorgenden Abwässer. Viele Kommunen setzen die Gebühren auch konkret je nach m³ Abwasser fest – in Bad Honnef gelten etwa für die Entsorgung der Inhalte einer abflusslosen Sammelgrube Gebühren von 31,50 EUR pro m³.

Entsorgung bei landwirtschaftlichen Betrieben

In einigen Bundesländern gibt es die Möglichkeit, eine Erlaubnis zum Ausbringen der Abwässer auf selbst bewirtschaftete Felder zu bekommen. Dafür muss allerdings eine Ackerfläche bestimmter Größe tatsächlich selbst bewirtschaftet werden.

In diesem Fall würden für das Entsorgen der Inhalte der Grube natürlich keinerlei Kosten entstehen.

Frage: Wovon hängen die Kosten für eine Grubenentleerung ab?

Kostencheck-Experte: Entscheidend ist hier:

  • in welcher Region sich das Gebäude mit der Sammelgrube befindet (regionale Unterschiede)
  • welcher Entsorger gewählt wird (kommunaler oder privater Entsorger)
  • welches Füllvolumen die Grube hat (üblich sind 4 m³ bis 6 m³, fallweise auch größer oder kleiner)

Frage: Wann lohnt sich angesichts der Entsorgungskosten überhaupt eine abflusslose Sammelgrube?

Kostencheck-Experte: Das kann man anhand der Nutzung des Hauses eigentlich recht einfach hochrechnen.

Der Wasserverbrauch pro Person und Tag liegt in Deutschland im Durchschnitt bei rund 120 l. In einem von 2 Personen genutzten Haushalt würden also durchschnittlich rund 240 l pro Tag anfallen.

Eine Sammelgrube mit einer Größe von 6 m³ (=6.000 l) wäre demnach nach 25 Nutzungstagen voll und müsste dann für rund 200 EUR bis 300 EUR geleert werden.

Bei einer durchgehenden Nutzung wären das monatliche Leerungen und damit Kosten von mindestens 2.400 EUR pro Jahr. Wird das Haus nur am Wochenende genutzt, liegt das natürlich dann weitaus geringer (4 Leerungen pro Jahr, damit Kosten von rund 800 EUR pro Jahr).

Sammelgrube oder Kleinkläranlage?

Der Bau einer vollbiologischen Kleinkläranlage kostet zwar anfangs mehr (ab rund 6.000 EUR), dafür entstehen aber deutlich geringere laufende Kosten. Eine Fäkalschlammentsorgung ist nur noch 1 bis 2 mal jährlich erforderlich, dazu kommen die Wartungs- und Stromkosten für den Betrieb der Anlage.

Entscheidend dafür, ob man mit einer einfachen, abflusslosen Sammelgrube auskommt oder sich der Einbau einer Kleinkläranlage rechnet, ist also immer die Häufigkeit der Nutzung des Gebäudes und die Personenzahl im Haus.

Informationen zu den Kosten einer abflusslosen Sammelgrube finden Sie übrigens [link u=abflusslose-sammelgrube-kosten]an dieser Stelle.