Gussasphaltestrich: welche Kosten verursacht das im Vergleich zu anderen Estrichen?

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Zementestriche und Anhydritestriche dominieren das Feld, wenn es um Estrichbeläge geht. Daneben gibt es allerdings noch einige andere sehr interessante aber weniger verbreitete Estricharten, die man durchaus auch in Betracht ziehen kann. Dazu gehören unter anderem Gussasphaltestriche. Welche Kosten ein Gussasphaltestrich im Vergleich zu anderen Estricharten verursacht und ob sich das angesichts der technischen Vorteile rechnet, haben wir den Kostencheck-Experten in unserem Interview gefragt.

Frage: Was kostet Gussasphaltestrich pro m²?

Kostencheck-Experte: Die Kosten für den Estrich hängen immer von der erforderlichen Schichtdicke des Belags, der individuellen Estrich-Ausführung und den örtlichen Gegebenheiten ab.

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Die Kosten für den Gussasphalt richten sich vor allem nach der Dicke.

Insgesamt kann aber mit Gesamtkosten von rund 25 EUR pro m² bis 35 EUR pro m² für den Estrich gerechnet werden, wenn eine minimale Schichtdicke (beim Gussasphaltestrich 2,5 cm) ausreichend ist. Zur Illustration ein Kostenbeispiel.

Kostenbeispiel aus der Praxis

In einem Einfamilienhaus mit 85 m² Grundfläche soll im Erdgeschoss ein Gussasphaltestrich mit Mindestschichtdicke eingebaut werden. Die Preise werden mit Angeboten für den Einbau von Zementestrich und Anhydrit-Estrich verglichen.

Posten Preis
Materialkosten 490 EUR
Zusatzmaterial und Einbau 2.210 EUR
Gesamtkosten damit 2.700 EUR
Vergleich Zementestrich, Mindestschichtdicke (60 mm) ca. 1.100 EUR bis ca. 1.800 EUR
Vergleich Anhydrit-Estrich, Mindestschichtdicke (40 mm) ca. 1.200 EUR bis ca. 2.000 EUR

Die hier gezeigten Kosten beziehen sich jeweils auf die Mindestschichtdicke und die einfachste Ausführungsart bei allen Estrichen unter optimalen örtlichen Gegebenheiten. In der Praxis können Kosten für die einzelnen Estriche auch gegebenenfalls höher liegen.

Frage: In welchem Preisrahmen bewegen sich Arbeits- und Materialkosten jeweils?

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Die reinen Materialkosten sind bei Gussasphalt niedriger als bei Estrich.

Kostencheck-Experte: Die geringe notwendige Schichtdicke verursacht beim Gussasphaltestrich zunächst einmal deutlich geringere Materialkosten als beim Zement- und Anhydrit-Estrich. Sie liegen im Vergleich bei rund der Hälfte bis zu einem Drittel, wenn man die Kosten für die jeweils geforderten Mindestschichtdicken vergleicht.

Bei den Einbaukosten kehrt sich das dann allerdings um. Während der Einbau von klassischen Zement- und Anhydritestrichen bei rund 4 EUR pro m² bis 10 EUR pro m² liegt, muss man beim Gussasphalt wegen des deutlich aufwendigeren Einbaus dann Kosten von rund 25 EUR pro m² bis 30 EUR pro m² rechnen. Damit ist der Gussasphaltestrich am Ende dennoch teurer als die klassischen Varianten.

Frage: Wovon hängen die Kosten für einen Gussasphaltestrich ab?

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Die Kosten hängen oft auch von der Dicke des Asphalts ab.

Kostencheck-Experte: Hier gelten im Prinzip die gleichen Faktoren wie für alle anderen Estricharten auch:

  • die jeweils erforderliche Schichtdicke
  • der individuelle Einbauaufwand (örtliche Gegebenheiten)
  • die Preisgestaltung des ausführenden Unternehmens

Grundsätzlich sollte man außerdem davon ausgehen, dass der Einbau in höhere Geschosse deutlich aufwendiger ist als im Erdgeschoss. Dafür fallen dann meist noch höhere Kosten an.

Frage: Lohnen sich die Mehrkosten für Gussasphaltestrich?

Kostencheck-Experte: Eine recht kluge Weisheit sagt: „Estrich kauft man nur einmal“. Das stimmt natürlich – das spätere Entfernen von Estrichbelägen ist nicht üblich, gegebenenfalls wird dann einfach ausgebessert, aber nur selten komplett entfernt.

Die Mehrkosten, wie man sie in unserem Beispiel sieht, sind zwar vor allem im Vergleich zu Zementestrichen beträchtlich, da es sich aber um den Kostenunterschied bezogen auf ein gesamtes Geschoss handelt, relativiert sich das etwas.

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Gussasphalt ist in der Regel etwas belastungsfähiger.

Technisch gesehen ist Gussasphaltestrich (abgekürzt übrigens „AS“) deutlich elastischer und belastbarer als herkömmliche Zementestriche, was zu einer deutlich verringerten Neigung zur Rissbildung führt. Gussasphaltestriche sind zudem auch deutlich besser wärmedämmend, was wiederum die Menge an erforderlichem Dämmmaterial erspart und deutlich feuchtigkeitsbeständiger als zementäre Estriche, was gegebenenfalls den Einbau einer Dampfsperre ersparen kann.

Ein nicht zu unterschätzendes Kriterium ist zudem die schnelle Belagsreife. Während Zementestriche mindestens 4 Wochen trocknen müssen, ist ein Gussasphalt bereits nach wenigen Stunden belagsreif und kann mit einem Bodenbelag versehen werden. Anders als bei den klassischen Estricharten entsteht beim Gussasphaltestrich auch keine zusätzliche hohe Baufeuchte, die später häufig Probleme bereitet.

Frage: Kann man Gussasphalt-Estrich auch als Sichtestrich-Bodenbelag verwenden?

Kostencheck-Experte: Ja, das ist prinzipiell möglich. Allerdings besteht dann hier – wie bei anderen Sichtestrich-Bodengestaltungen auch – ein hoher Mehraufwand durch das erforderliche Schleifen und Versiegeln.

Die Gesamtkosten für den Bodenbelag liegen dann in fast allen Fällen über 100 EUR pro m². Dafür erhält man einen optisch sehr ansprechenden, robusten und angenehm fußwarmen Bodenbelag.