Dachdämmung: Welche Kosten pro m² entstehen?

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Wenn es um die Vorschriften der EnEV geht, gibt es bei geheizten Dachräumen kein Pardon: in einem solchen Fall muss die Dachfläche selbst zwingend gedämmt werden. Dafür gibt es allerdings unterschiedliche Methoden. Mit welchen Kosten man allgemein bei einer Dämmung eines Steildachs rechnen muss, erfahren Sie vom Kostencheck-Experten in unserem Interview.

Frage: Wie teuer wird eine Dachdämmung?

Kostencheck-Experte: Das hängt natürlich immer davon ab, auf welche Weise die Dämmung durchgeführt wird – und ob man selbst Hand anlegt oder die Dämmung vom Fachmann ausführen lässt.

Bei den Dämmmethoden hat man die Wahl zwischen:

  • Aufdach- oder Aufsparrendämmung
  • der Zwischen- und Untersparrendämmung

Aufdach- oder Aufsparrendämmung

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Es wird zwischen Aufdach- und Aufsparrendämmung unterschieden.

Diese Art der Dämmung kommt aus Kostengründen meist nur dann zum Einsatz, wenn die vorhandene Dacheindeckung ohnehin erneuert wird. Um das Dämmmaterial oberhalb der Dachsparren anzubringen ist in jedem Fall die komplette Abnahme der Eindeckung erforderlich – das lohnt sich nur dann, wenn man sie ohnehin austauschen will.

Für ein komplettes Dämmen und Neueindecken müssen Sie in jedem Fall Kosten im Bereich von rund 170 EUR pro m² bis 250 EUR pro m² rechnen. Wenn sie hochwertige und teure Dacheindeckungen verwenden wollen, die Dachneigung unterhalb der Regeldachneigung liegt oder besonderer Aufwand beim Anbringen der Dämmung (z. B. durch geforderte Beibehaltung der Gesamthöhe oder zahlreiche Anarbeitungen) besteht, können die Kosten im Einzelfall auch noch höher liegen.

Möglichkeiten zur Eigenleistung bestehen hier nicht – die Arbeiten müssen zwingend sehr professionell und unbedingt fehlerfrei vom Fachmann ausgeführt werden. Dafür sind diese Dämmungen hoch wirksam und bieten insgesamt das geringste Risiko von möglicher Wärmebrückenbildung.

Zwischen- und Untersparrendämmung

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Die Zwischen- und Untersparrenmethode ist sehr beliebt.

Eine weitere Möglichkeit der Dämmung besteht, indem man die Zwischenräume zwischen den Dachsparren mit Dämmmaterial ausfüllt und danach verkleidet. Je nach gegebenen Sparrenabständen wird das in vielen Fällen allerdings nicht ausreichen, sodass zusätzlich noch eine Untersparrendämmung zum Einsatz kommen muss, um die geforderten maximalen Wärmedurchgangswerte in der EnEV zu unterschreiten.

Die Kosten liegen bei der Ausführung durch den Fachmann bei rund 35 EUR pro m² bis 100 EUR pro m², je nachdem, welche Dämmstärken erforderlich sind und auf welche Weise die Verkleidung erfolgt.

Die Kosten sehen auf den ersten Blick deutlich geringer aus als bei der Aufdachdämmung – das täuscht allerdings. Rechnet man die Ohnehin-Kosten für die ohnehin notwendige Neueindeckung des Dachs heraus, verursacht auch die Aufdachdämmung nur geringfügig höhere reine Dämm-Kosten als die Zwischensparrendämmung, oft liegt sie sogar günstiger. Wenn man bedenkt, dass ein neu gedecktes Dach ohne große Wartungsarbeiten wiederum 30 – 40 Jahre problemlos hält, kann sich die Entscheidung für eine Neueindeckung mit Aufsparrendämmung in einzelnen Fällen durchaus lohnen, wenn in dieser Zeit ohnehin eine Erneuerung der Dacheindeckung fällig wird.

Einblasdämmungen

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Eine beliebte Methode ist auch die Einblasdämmung.

Eine bisher noch wenig genutzte Möglichkeit besteht durch sogenannte Einblasdämmungen. Dabei wird zunächst die Verkleidung an der Innenseite des Dachs angebracht und der entstandene Hohlraum danach vollständig mit eingeblasenem Dämmmaterial aufgefüllt.

Einblasdämmungen können sehr kostengünstig ausgeführt werden, die Kosten für Fachbetriebe bewegen sich meist zwischen 15 EUR pro m² und 25 EUR pro m² bei größeren Flächen. Dazu kommen die Kosten für das Anbringen der Verkleidung, das kann man im Vorfeld allerdings auch problemlos nach Anweisung des Fachbetriebs selbst durchführen.

Eigenleistungen

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In Eigenleistung lassen sich viele Kosten sparen.

Das Anbringen einer Zwischensparrendämmung gilt als die klassische Heimwerkeraufgabe schlechthin. Es dürfen allerdings keine Fehler gemacht werden, da sonst schnell schwere Feuchtigkeitsschäden drohen können.

Kostenmäßig fährt man dabei etwas günstiger, der Materialpreis für Dämmung und Verkleidungsmaterial liegt insgesamt bei zwischen 20 EUR pro m² und 30 EUR pro m² je nach verwendetem Material.

Beispiel-Kosten

Wir lassen unser 180 m² großes Satteldach durch einen Fachbetrieb dämmen. Dazu soll gleichzeitig die Eindeckung erneuert werden, dafür lassen wir den Fachbetrieb kostengünstige Betondachsteine verwenden.

Posten Preis
Abriss Altdach, Anbringen der Dämmung, erneuern der Verlattung (inkl. Dämmmaterial) 18.698 EUR
neue Betondachsteine (Materialkosten) 1.224 EUR
Neudecken komplett mit allen Nebenarbeiten 4.860 EUR
Gesamtkosten 24.782 EUR
Gesamtkosten Dämmung und Neueindeckung pro m² Dachfläche damit 137,67 EUR pro m²

Die hier gezeigten Kosten beziehen sich lediglich auf die Dämmung und Eindeckung eines bestimmten Dachs ohne weitere Leistungen (z. B. Gerüstkosten, Erneuern der Dachrinne, etc.). Die Arbeiten wurden vergleichsweise kostengünstig ausgeführt.

Frage: Was bestimmt die Kosten für eine Dachdämmung?

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Die Kosten der Dachdämmung sind von verschiedenen Faktoren abhängig.

Kostencheck-Experte: Maßgeblich sind hier:

  • die Größe, Art und Form des Dachs sowie die gegebene Dachneigung
  • bei Zwischensparrendämmung auch: die Abstände der Dachsparren zueinander
  • welche Art von Dämmung erfolgen soll
  • welches Dämmmaterial in welcher Stärke verwendet wird
  • wie viel Eigenleistung erbracht wird
  • welche weiteren Arbeiten gegebenenfalls noch notwendig werden

Die Entscheidung für eine bestimmte Dämmmethode sollte immer fundiert und nach reiflicher Überlegung ausfallen. In vielen Fällen können sich Aufdachdämmungen auch auf längere Sicht lohnen. Gegebenenfalls sollte man auch Einblasdämmungen in Erwägung ziehen.