Umzug – mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

Ob aus beruflichen oder privaten Gründen, wegen dem Ende eines Mietvertrags oder einer zukünftigen Lebensgemeinschaft: um einen Umzug kommt man häufig nicht herum. Welche Kosten ein Umzug verursachen kann und wie Sie dabei Kosten sparen können, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte in unserem Interview.

Frage: Ein Umzug ist ein regelrechter Marathon – an welche Dinge sollte man unbedingt denken?

Kostencheck-Experte: Häufig denkt man nur an das Naheliegende: nämlich seine Sachen von A nach B zu bringen und das möglichst heil und in möglichst kurzer Zeit. Zu einem Umzug gehören aber viele andere Dinge, an die man zunächst nicht denkt – oder die man dann gerne in der Hektik des Augenblicks übersieht.

Ein wichtiger Punkt sind bei einem Umzug auch die Renovierungsarbeiten bei der alten und der neuen Wohnung. Wer das selbst erledigt, muss oft viel Zeit einplanen – wer es von professionellen Unternehmen erledigen lässt, oft eine Menge Geld.

Anfallen können unter anderem:

• Malerarbeiten
• Verschließen von Löchern in Fliesen
• Instandsetzen der Fenster (bei angebohrten Fensterrahmen)
• unter Umständen das Entfernen von Fliesenaufklebern oder Fensterbildern
• eventuell das Entfernen eines über den alten Bodenbelag verlegten eigenen Belags
• das Sichern der Anschlüsse nach dem Ausbau der Küche
• etc.

In manchen Fällen können alle diese Arbeiten zusammen sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Oft bietet sich auch an, mit seinen Umzugshelfern auch bereits diese Arbeiten gemeinsam zu erledigen.

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Der nächste wichtige Punkt sind alle vorbereitenden Arbeiten für den Umzug. Dazu gehört unter anderem:

• das Besorgen von ausreichender Menge an Umzugskartons, Luftpolsterfolie oder Zeitungspapier zum Verpacken
• das Beantragen eines Halteverbots vor dem Haus am Umzugstag
• das Erstellen der Zeitplanung für den gesamten Umzug
• das Benachrichtigen aller geplanten Umzugshelfer
• die Suche nach geeigneten Mietfahrzeugen
• das Vereinbaren des endgültigen Auszugstermins und der Schlüsselübergabe mit dem Vermieter
• gegebenenfalls das Beantragen von ausreichend vielen Urlaubstagen für den Zeitpunkt des Umzugs
• etc.

Nach einem Umzug bleibt dann oft nur wenig Zeit, auch die notwendigen Meldedinge zu erledigen:

• das Anmelden unter der neuen und das Abmelden unter der alten Adresse
• das Beantragen eines neuen Personalausweises
• das Ummelden des eigenen Fahrzeugs
• das Informieren aller wichtigen Stellen über die neue Adresse und gegebenenfalls auch Telefonnummer
• das Bekanntgeben der neuen Adresse beim Arbeitgeber und bei wichtigen Ämtern
• das Einrichten eines Post-Nachsendeauftrags
• etc.

Neben dem eigentlichen Umzug fallen also noch eine ganze Reihe von Nebenarbeiten an, die man auch noch erledigen muss.

Am besten machen Sie sich eine Checkliste und eine grobe Zeitplanung, um zu sehen, wie viel Zeit Sie für alle diese Arbeiten tatsächlich benötigen. Rechnen Sie dabei mit realistischen Zeiten und planen Sie auch ausreichend Pausen ein – niemand kann ununterbrochen tätig sein. Auch Reserve- und Pufferzeiten sollten in Ihrer Zeitplanung enthalten sein – selten klappt alles wie am Schnürchen und wenn es zu Verzögerungen kommt oder einzelne Arbeiten länger dauern, geraten Sie nicht unter Stress und Zeitdruck.

Berücksichtigen Sie vor allem die vielen kleinen Kostenpositionen, die beim Umzug anfallen können – oft kann sich das zu beträchtlichen Umzugskosten summieren.

Frage: Das ist auch schon die wichtigste Frage: Was kostet ein Umzug in der Regel?

Kostencheck-Experte: Pauschal kann man das natürlich nicht sagen – das hängt allein schon davon ab, wie umfangreich Ihr Hausrat ist und über welche Strecke Sie ihn transportieren müssen.

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In der Regel müssen Sie aber schon für einen Umzug innerhalb der eigenen Stadt im günstigsten Fall mit einigen hundert Euro Gesamtkosten rechnen.

Wenn Sie den Umzug von einem professionellen Umzugsunternehmen durchführen lassen, müssen Sie auch bei einfachen Umzugstransporten mit mindestens 600 EUR Kosten rechnen, selbst wenn Sie nur innerhalb der eigenen Stadt umziehen.

Wenn ein Umzugsunternehmen eine ganze Wohnung übersiedelt und sich um alle notwendigen Arbeiten in Ihrem Auftrag kümmert, können die Kosten dann auch leicht bis zu 5.000 EUR betragen, je nachdem über welche Strecke Ihre Sachen transportiert werden müssen.

Ein kleines Kostenbeispiel aus der Praxis:

Da wir nur wenig Zeit zur Verfügung haben, lassen wir unseren Umzug in eine neue Wohnung zu einem großen Teil von einem professionellen Umzugsunternehmen erledigen. Wir packen die Sachen unserer 100 m² großen Wohnung nur zum Teil selbst. Unsere neue Wohnung ist 450 km entfernt.

Hierbei handelt es sich natürlich nur um ein einzelnes Kostenbeispiel für eine Übersiedlung über eine bestimmte Strecke, die nur für eine ganz bestimmte Umzugssituation gilt. Die Kosten können in anderen Fällen auch deutlich höher oder niedriger liegen, selbst bei Wohnungen vergleichbarer Größe.

Frage: Von welchen Faktoren hängen die Kosten für einen Umzug ab?

Kostencheck-Experte: Hier kommen natürlich sehr viele unterschiedliche Faktoren zum Tragen – kein Umzug ist wie der andere.

Am meisten preisentscheidend ist aber:

• wie groß die Menge Ihres Hausrats ist (Wohnungsgröße)
• über welche Strecke Sie Ihre Sachen transportieren müssen
• wie viel Verpackungsmaterialien Sie benötigen
• ob Sie den Umzug zur Gänze selbst bewältigen oder Helfer benötigen, die Sie in irgendeiner Form entschädigen müssen (vielleicht auch nur mit einem Essen oder einer Restauranteinladung)
• ob und wie viel professionelle Hilfe Sie in Anspruch nehmen
• welches Fahrzeug Sie für den Transport brauchen
• welche Fahrzeugmiete dafür anfällt
• welche Nebenkosten für Ihr gemietetes Übersiedlungsfahrzeug anfallen
• welche Renovierungsarbeiten in Ihrer alten Wohnung zu erledigen sind
• welche Anpassungsarbeiten
• ob Sie Hilfe beim Auf- und Abbau Ihrer Möbel benötigen
• welche persönlichen Ummeldekosten Sie tragen müssen

Das sind zumindest die wichtigsten und grundlegenden Kostenfaktoren für einen Umzug – dazu kommen häufig noch viele weitere Nebenkosten, die aufgrund der individuellen Situation anfallen können.

Frage: Wie gestalten sich die Kosten, wenn man ein Umzugsunternehmen mit der Durchführung des Umzugs beauftragt?

Kostencheck-Experte: Die Kosten, die ein Umzugsunternehmen verlangt, kann man natürlicher in keinster Weise mit dem eigenen Umzugsaufwand gleichsetzen.
Hier müssen Sie in jedem Fall – auch bei sehr kleinen Umzügen fast immer mit mindestens 600 EUR an Kosten rechnen.

Pauschale Richtlinien für die Preise gibt es aber nicht – jedes Umzugsunternehmen kalkuliert anders und die Bewertung des Aufwands ist von Unternehmen zu Unternehmen immer leicht unterschiedlich.

Die Kosten hängen im Wesentlichen davon ab, welche Leistungen des Umzugsunternehmens Sie in Anspruch nehmen möchten.

Ganz grob könnte man den Umfang einer Beauftragung in folgende Kategorie einteilen:

• Komplettumzug
• Standard-Umzug
• Teilumzug und
• Beiladungsdienstleistungen

Bei einem Komplettumzug kümmert sich das Umzugsunternehmen wirklich um alles – vom Auf- und Abbau der gesamten Möbel bis hin zum Einbauen der Küche in der neuen Wohnung und dem Auspacken der Sachen. So etwas ist natürlich enorm teuer – hier steht eine Menge Leistung vonseiten des Unternehmens dahinter.

Üblicherweise liefert Ihnen das Unternehmen das Verpackungsmaterial für Ihre Sachen, holt Ihre Möbel und Ihre Sachen ab und stellt Sie in die neue Wohnung. Packen müssen Sie bei so einem „Standard-Umzug“ dann meist selbst, auspacken auch.

Bei Teilumzügen wird nur ein Teil Ihrer Sachen transportiert, die Sie selber nicht transportieren können oder wollen. Besonders interessant sind in diesem Zusammenhang sogenannte „Beiladungen“: Das Unternehmen füllt mit Ihren Sachen andere Umzüge in die gleiche Richtung auf und bringt Ihnen Ihre transportierten Sachen nicht zu einem vereinbarten Zeitpunkt, sondern immer im Anschluss an den „Haupt-Umzug“. Dafür werden dann in der Regel sehr geringe Transportkosten verlangt.

Beiladungen sind dabei auch für die Umzugsunternehmen vorteilhaft: sie lasten nur wenig gefüllte Transporte gut aus und verdienen mit der ohnehin durchgeführten Fahrt auf einer Strecke noch zusätzlich Geld. Aus diesem Grund sind Beiladungen oft so kostengünstig.

Frage: Was spielt für ein Umzugsunternehmen eine Rolle bei der Preisfindung?

Kostencheck-Experte: Die meisten Umzugsunternehmen achten bei der Kalkulation eines Angebots auf die folgenden Punkte:

• Wohnungsgröße und Personenanzahl im Haushalt
• das Volumen der zu transportierenden Güter
• die Umzugsentfernung (Transportkilometer)
• die Transportwege (Wohnung-Fahrzeug, Fahrzeug-Wohnung)
• die Lage der beiden Wohnungen (insbesondere höhere Etagen ohne Möglichkeit einen Möbellift anzubringen verteuern den Preis enorm)
• individuell nötiger Aufwand beim Umzug und benötigte Spezialeinrichtungen
• etwaige Stehzeiten beim Umzug

Diese Faktoren werden entscheidend sein für den Preis, den man Ihnen nennt. Um Kosten zu sparen sollten Sie auch bei einem professionellen Umzug sehen, wo Sie dem Umzugsunternehmen entgegenkommen und seinen Aufwand verringern können.

Grundsätzlich bekommen Sie zwar die meisten Leistungen auch so, wie Sie sich das wünschen – der Preis ist bei einem hohen Aufwand für das Unternehmen dann aber meist auch entsprechend.

Frage: Worauf sollte man bei der Beauftragung eines Unternehmens immer achten?

Kostencheck-Experte: In jedem Fall sollte man mehrere Angebote anfordern und sehr sorgfältig vergleichen. Achten Sie vor allem darauf, dass die von Ihnen gewünschten Leistungen auch tatsächlich im Angebot ausdrücklich ausgewiesen sind.

Insbesondere bei Tagespauschalen oder Stundenpauschalen müssen Sie immer genau hinterfragen, welche Leistungen dabei inkludiert sind – ansonsten kann es im Nachhinein schmerzhafte Extrakosten geben.

Frage: Welche Kosten können bei einem selbst durchgeführten Umzug anfallen?

Kostencheck-Experte: Eine sehr wichtige Kostenposition ist immer das Transportfahrzeug.

Einen Transporter zu mieten ist oft schon für 50 EUR bis 100 EUR pro Tag möglich. Hier können aber noch Extrakosten hinzukommen:

• Kosten für eine zusätzliche Versicherung (Reduzierung des oft hohen Selbstbehalts)
• Spritkosten
• Kilometerkosten (bei Überschreiten der inkludierten Pauschal-Kilometer)
• Kosten für Befestigungsmaterial im Inneren des Transporters (Gurte, etc.)

Achten Sie darauf, dass Sie ohne ausreichende Befestigung der Ladung nicht nur nicht sicher unterwegs sind, sondern unter Umständen auch Bußgelder und eine Menge Ärger riskieren.

Wenn Sie mit einem Transporter nicht das Auslangen finden, müssen Sie für größere Fahrzeuge (LKW) oft schon deutlich mehr rechnen. Hier können leicht 150 EUR – 200 EUR pro Tag anfallen.

Üblicherweise sind solche Fahrzeuge samstags am teuersten und zu Wochenanfang häufig deutlich günstiger zu haben. Achten Sie auch darauf, dass für LKW in Deutschland ein Sonntagsfahrverbot gilt und dass Sie die passende Führerscheinklasse für das gemietete Fahrzeug haben.

An persönlichen Ummeldekosten sollten Sie auf jeden Fall mit einkalkulieren:

• eventuelle Meldegebühren (bis zu 20 EUR)
• die Kosten für den neuen Personalausweis (bis zu 40 EUR)
• Ummeldekosten für das eigene Fahrzeug (bis zu 60 EUR mit neuen Nummern)
• Anmeldekosten für einen neuen Gasanschluss (je nach Anbieter bis zu 50 EUR oder sogar mehr)
• Anmeldekosten für einen Telefon- oder Internetanschluss (jeweils 20 EUR bis zu 70 EUR Anschlussgebühren)
• Kosten für den Nachsendeauftrag bei der Post (rund 20 EUR für 6 Monate)

Allein hierfür sollten Sie im Zweifelsfall also mindestens 300 EUR – 400 EUR vorsichtshalber einplanen.

Ein Halteverbotsschild vor dem Haus für den Umzug kostet Ihnen bei der Gemeinde meist 100 EUR – 200 EUR Gebühren.

Für professionelles Verpackungsmaterial sollten Sie grob etwa 20 EUR – 30 EUR je Zimmer einplanen. Professionelle Umzugskartons lassen sich aber leichter packen und meist deutlich leichter transportieren – dieser Kostenaufwand lohnt sich meist also mehrfach.