Mieter sind in Deutschland mit ihren Rechten sehr gut abgesichert – sowohl gesetzlich als auch über den Mieterschutzbund und die Verbraucherverbände. Für Vermieter sieht das nicht immer ganz so gut aus – und nicht selten muss man sich als Vermieter auch Rechtsstreitigkeiten auf eigene Kosten stellen. Der Wunsch nach einer Rechtsschutzversicherung liegt da also nahe. Was eine solche Vermieterrechtsschutzversicherung kostet, wollten wir vom Kostencheck-Experten wissen.
Frage: Was kostet ein Vermieterrechtsschutz?
Kostencheck-Experte: Das hängt natürlich immer sehr weitgehend davon ab, welchen Versicherungsschutz man sich insgesamt erwartet – und wie viele Wohnungen zu welchen Mieten man überhaupt vermietet.
Wer nur wenige Wohnungen mit durchschnittlicher Miete vermietet (bis rund 5 oder 6 Wohneinheiten) kann bei günstigen Versicherern mit rund 100 EUR bis 150 EUR je versicherter Wohnung rechnen. Höhere Mieten oder höhere Deckungssummen können die Prämie dann aber schnell verdoppeln.
Insgesamt entstehen so bei den den meisten Vermieter jährliche Kosten von rund 200 EUR bis 1.000 EUR, wer mehr als nur einige wenige Wohnungen vermietet, besonders hohe Mieten verlangt oder einen besonders umfassenden Schutz braucht oder möchte, kommt häufig aber auf noch deutlich höhere Gesamtkosten.
Kostenbeispiel aus der Praxis
Wir besitzen ein Wohnhaus mit 5 Wohnungen, die wir für jeweils 450 EUR kalt vermieten. Um uns bei Rechtsstreitigkeiten besser abzusichern, wollen wir eine Vermieterrechtsschutzversicherung abschließen. Wir vergleichen die Kosten bei verschiedenen Versicherern.
Versicherer Nr. | Deckungssumme | Selbstbeteiligung | jährliche Prämie |
---|---|---|---|
1 | 300.000 EUR | 250 EUR | 540,03 EUR |
2 | 1.000.000 EUR | 250 EUR | 702,04 EUR |
3 | 300.000 EUR | 150 EUR | 719,95 EUR |
4 | 3.000.000 EUR | 150 EUR | 982,73 EUR |
Die verlangten jährlichen Versicherungsprämien können je nach Anzahl der versicherten Wohnungen, der Höhe der Kaltmiete und den individuellen persönlichen Absicherungswünschen auch deutlich unterschiedlich liegen.
Frage: In welchem Rahmen bewegen sich die Kosten für einen Vermieterrechtsschutz?
Kostencheck-Experte: Wer nur eine Wohnung bei mittlerer bis niedriger Miethöhe vermietet, kann je nach individuellen Bedingungen und gewünschtem Leistungsumfang mit Kosten ab rund 100 EUR bis 150 EUR Jahresprämie rechnen. Je weiterer Wohneinheit erhöhen sich die Kosten ungefähr um den gleichen Betrag. Bei den meisten Versicherern beginnt die Höhe der Deckungssumme bei rund 300.000 EUR, Selbstbeteiligungen von 150 EUR bis 250 EUR sind üblich. Wer höhere Deckungssummen möchte, muss deutlich mehr bezahlen – bei Deckungssummen von 1.000.000 EUR oder 3.000.000 EUR können sich die Kosten dann bereits verdoppeln.
Bei einer größeren Zahl von Wohneinheiten (meist mehr als 6 WE) können dann allerdings abweichende Bedingungen gelten. Nicht unerheblichen Einfluss haben auf die Prämien allerdings auch die individuellen persönlichen Gegebenheiten und der Ort an dem sich die Wohnungen befinden.
Rechtsschutz über Vermieterschutzverbände
Wer Mitglied bei einem Vermieterschutzbund wird, kann gegebenenfalls eine Rechtsschutzversicherung zu vergünstigten Bedingungen in Anspruch nehmen. Die Kosten beginnen dabei bei rund 50 EUR, je nachdem um welchen Vermieterschutzverband es sich handelt, können die zusätzlich anfallenden Mitgliedsgebühren aber unterschiedlich liegen.
Frage: Wovon hängen die Kosten für eine Vermieterrechtsschutzversicherung ab?
Kostencheck-Experte: Maßgeblich ist hier:
- der Umfang der eingeschlossenen Leistungen und die Höhe der Deckungssumme für die einzelnen Leistungen
- die Höhe der Selbstbeteiligung
- der gewählte Versicherer
- die Zahl der Wohneinheiten die versichert werden soll
- wo sich die Wohnungen befinden
- die Jahreskaltmiete für die versicherten Wohnungen
- die persönlichen Verhältnisse (Arbeitnehmer/Selbständig, Rentner, alleinstehend oder mit Familie, etc.)
- ob die Versicherung über einen Vermieterschutzverband abgeschlossen wird (vergünstigte Konditionen möglich)
Frage: Welchen Versicherungsschutz schließt ein Vermieterrechtschutz überhaupt ein?
Kostencheck-Experte: Die grundlegenden Versicherungsbereiche sind hier:
- Rechtsschutz beim Steuerrecht
- Rechtsschutz bei Ordnungswidrigkeiten und im strafrechtlichen Bereich
- Rechtsschutz bei Schadenersatzforderungen
- Wohnungs- und Grundstücksrechtsschutz
Das deckt insgesamt ein sehr weites Feld ab – darunter fällt dann genauso das Durchsetzen einer Eigenbedarfskündigung wie die Abwehr von unberechtigten Schadenersatzforderungen. Über den genaun Umfang der gebotenen Leistungen solte man sich aber immer genau informieren, bevor man sich für einen Anbieter entscheidet.