Was kostet ein Bauchnabelpiercing?

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Das Bauchnabelpiercing gehört neben Ohrringen zu den beliebtesten Arten von Körperschmuck. Ein funkelnder Stein oder eine schimmernde Perle, die den Bauchnabel schmücken, besitzt hohen ästhetischen Reiz und ziehen die Blicke auf sich. Im Interview mit dem Kostencheck-Experten klären wir, was dieses Piercing kostet. Zudem finden Sie im nachfolgenden Artikel viele wichtige Informationen rund um dieses Thema.

Was ist ein Bauchnabel-Piercing?

Kostencheck: Bachnabelpiercings können auf drei unterschiedliche Arten gestochen werden: Zumeist wird es in der Haut über dem Nabel platziert. Je nach Form kann das Loch für den Körperschmuck auch Top-Down gesetzt werden, also unterhalb. Nicht ganz so häufig sind zwei parallel zueinander liegende Piercings in den seitlichen Hautfalten. Bei allen Varianten liegt die größere, schmückende Kugel im Nabel und betont diesen auf attraktive Weise.

Eine Sonderform des Bauchnabelpiercings ist das Oberflächenpiercing in der Bauchdecke über dem Nabel. Da es häufiger zu Komplikationen führt wird es allerdings eher selten gestochen.

Was kostet ein Bauchnabelpiercing?

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Ein Bauchnabelpiercing kostet meist etwas mehr als 50 EUR.

Kostencheck: Das variiert etwas und ist abhängig davon, für welches Studio und welchen Schmuck Sie sich entscheiden.

Kostenübersicht Preis
Stechen des Piercings 25 bis 45 EUR
Erstschmuck nach eigenem Geschmack ab 15 EUR

Sie müssen also im Durchschnitt mit Kosten zwischen 40 und 75 EUR rechnen. In diesem Preis sind der Schmuck, das Pflegemittel und eine eventuelle Nachkontrolle enthalten.

Wie wird dieses Piercing gestochen?

Kostencheck: Fast immer wird dieses Piercing im Liegen gestochen. Der Piercer kann so die Einstichstelle besser sehen und genauer arbeiten. Auch für Sie selbst ist diese Position angenehmer.

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Zuerst muss alles um den Bauchnabel desinfiziert werden.

Zunächst desinfiziert der Piercer die Haut rund um den Bauchnabel. Danach markiert er die Ein- und Austrittsstelle des Stichkanals mit einem speziellen Stift, der nur für Sie verwendet wird. Sie dürfen dann noch einmal in den Spiegel blicken, um zu beurteilen, ob der Sitz des Schmuckstücks Ihren Wünschen entsprechen wird. Mit einer Piercing-Klemme wird die Haut fixiert und der Durchstich mit einem Peripheren Venenkatheter durchgeführt.

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Danach wird mit der Piercingklemme weitergearbeitet.

Bei der Piercing-Klemme handelt es sich um keine Klemme im eigentlichen Sinn, sondern um eine kleine Zange, mit der Hautsegmente sicher gehalten werden können. Der Periphere Venenkatheter ist Ihnen vielleicht aus der Medizin bekannt. Diese besteht aus einer Kanüle aus Stahl, die von einem Kunststoffkatheter umgeben ist. Eigentlich wird er genutzt, um Medikamente in die Vene des Patienten einzubringen. Beim Bauchnabelpiercing wird mit diesem Hilfsmittel der Piercing-Kanal durchstochen. Die Stahlkanüle wird im Anschluss entnommen und das Schmuckstück durch die Kunststoffhülle eingeführt. Danach wird die Hülle vorsichtig herausgezogen.

Achtung: Sie sollten nicht auf die Idee kommen, das Bauchnabelpiercing selbst oder von einem Bekannten stechen zu lassen. Die Gefahr einer Blutvergiftung oder dauerhaften Schädigung ist bei nicht steriler Arbeitsweise sehr groß. Zudem haben gut ausgebildete Piercer viel Erfahrung und wissen genau, wo der Körperschmuck platziert werden muss, damit er im Alltag nicht stört.

Schmerzt das Piercen sehr?

Kostencheck: Das kann man nicht vereinheitlichen, da jeder Mensch ein anderes Schmerzempfinden hat und somit auch der Vorgang des Piercens anders empfunden wird. In der Regel verspüren Sie ein Ziepen und einen kurzen, scharfen Schmerz, der aber rasch vorüber geht. Sind Sie sehr empfindlich, können Sie den Piercer bitten, ein Eisspray zu verwenden. Dies ist im Normalfall jedoch nicht nötig.

Wie lange muss das Piercing abheilen?

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Das Piercing muss etwa 6 Monate abheilen.

Kostencheck: Da der Bereich rund um den Bauchnabel vielen Bewegungen und Reizen ausgesetzt ist, benötigt dieses Piercing vergleichsweise lange, um vollständig abzuheilen. In der Regel liegt die Abheildauer zwischen drei und sechs Monaten. In Ausnahmefällen kann die Abheilphase auch bis zu einem Jahr dauern.

Welche Größe hat ein Bauchnabelpiercing

Kostencheck: Bei Bauchnabelpiercings haben sich folgende Maße bewährt:

  • Länge: 10 mm
  • Stabstärke: 1,6 mm

Damit das Bauchnabelpiercing gut sichtbar ist, sollte die Topkugel 5 Millimeter Durchmesser und die im Nabel liegende Kugel 8 Millimeter Durchmesser haben. Etwas dezenter wirkt das Schmuckstück durch kleinere Kugeln mit einem Durchmesser von 4 Millimeter und 6 Millimeter.

Welcher Schmuck wird im Bauchnabel getragen?

Kostencheck: In den meisten Fällen wird ein „Curved Barbell“ getragen. Wegen der speziellen Form wird es im Deutschen Bananenpiercing genannt. Auf einen gebogenen Metallstift können 2 Verschlusskugeln aufgeschraubt werden, wobei die im Nabel liegende Kugel zumeist größer ist. Als Verzierung ist in diese häufig ein funkelnder Kristall oder eine Perle eingelassen. Sie kann auch als Basis für einen kleinen Anhänger, der über oder knapp unter dem Bauchnabel hängt, dienen.

Manche entscheiden sich alternativ für einen Ball Closure Ring, einen durch eine Verschlusskugel geschlossenen Ring. Da hier die Gefahr von Infektionen größer ist, sollten diese Schmuckstücke nur in ein vollständig ausgeheiltes Bauchnabelpiercing gesetzt werden.

Welches Material eignet sich?

Kostencheck: Als Erstschmuck kommt fast immer Titan oder mikropolierter Chirurgenstahl zum Einsatz. Diese Materialien geben kein allergisierendes Nickel frei und sind relativ günstig.

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Es gibt viele verschiedene Piercing-Stecker für den Bauchnabel.

Sobald das Piercing abgeheilt ist, können Sie aus einer größeren Materialvielfalt wählen. Machen Sie viel Sport, hat sich PTFE bewährt. Dieser Kunststoff ist flexibel und gibt bei Stößen oder Schlägen nach. Darüber hinaus ist Piercingschmuck aus:

  • Blackline
  • Zirkonengold
  • Biolast
  • Edelmetallen (Silber oder Gold)

sehr beliebt.

Welche Pflege erfordert ein Bauchnabelpiercing?

Kostencheck: Damit es zu keiner Entzündung oder bleibenden Schädigung kommt, ist es wichtig, dass Sie Ihr frisch gestochenes Piercing sorgfältig pflegen:

  • Der Erstschmuck sollte bis zur kompletten Heilung getragen und nicht herausgenommen werden.
  • Bewegen Sie das Schmuckstück immer wieder, damit es nicht festwächst.
  • Desinfizieren Sie die Piercingstelle mehrmals täglich.

In den ersten Wochen nach dem Einsetzen des Piercings sollten Sie auf Besuche im Schwimmbad, der Sauna oder dem Fitnessstudio verzichten. Tragen Sie keine zu enge Kleidung und tief geschnittene Hosen, damit nichts an der frischen Einstichstelle reibt oder gar am Piercingschmuck hängen bleibt.

Das Piercing hat sich entzündet. Muss ich es wieder entfernen?

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Bei einer Entzündung muss das Piercing nicht zwingend entfernt werden.

Kostencheck: Deutlich Zeichen für eine Entzündung sind:

  • Schmerzen,
  • nicht verblassende Rötung,
  • Erwärmung,
  • Schwellung,
  • Verhärtung,
  • möglicherweise Eiter- oder Flüssigkeitsabsonderungen.

Zunächst können Sie die Entzündung selbst behandeln. Saubere Hände sind in diesem Fall ein Muss. Benutzen Sie deshalb vor der Reinigung des Piercings ein wirksames Handdesinfektionsmittel.

Hat sich bereits eine Kruste gebildet, weichen Sie diese mit warmem Wasser und einer Mullkompresse vorsichtig auf. Nehmen Sie das Piercing nicht heraus, auch wenn dies gelegentlich empfohlen wird. Es genügt, wenn sich das Schmuckstück wieder sanft hin- und herschieben lässt. Betupfen Sie die Wunde mit einer Salzlösung oder einer speziellen Salbe, die Sie bei Ihrem Piercer erhalten. Bewegen Sie das Piercing nochmals und bedecken Sie dieses mit einem nicht zu fest aufliegenden Pflaster oder einem Stück Verbandmull.

Geht die Entzündung trotz Behandlung nicht rasch zurück, sollten Sie Ihren Piercer aufsuchen und sich beraten lassen.

Kann ich mein Piercing selbst wechseln?

Kostencheck: Ist das Piercing verheilt, können Sie es problemlos selbst wechseln. Meist lässt sich zumindest die obere Kugel des Schmuckstücks mittels eines Gewindes öffnen. Sitzt der Verschluss sehr fest, können Sie eine kleine Zange zur Hilfe nehmen. Schrauben Sie die Kugel ganz ab und zeihen Sie den Stab behutsam heraus.

Reinigen Sie das neue Schmuckstück gründlich und setzen Sie es vorsichtig ein. Kugel im Uhrzeigersinn festdrehen, fertig.

Kann das Bauchnabelpiercing tatsächlich herauswachsen?

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Das Bauchnabelpiercing kann tatsächlich auch rauswachsen.

Kostencheck: Ja, das kann leider passieren, insbesondere wenn Sie in der Abheilphase schon Probleme mit dem Piercing hatten. Spielen Sie in dieser Zeit unnötig häufig an dem Schmuckstück herum, erhöht sich das Risiko.

Wächst das Piercing heraus, haben Sie zwei Möglichkeiten:

  • Nehmen Sie den Schmuck heraus und lassen Sie den Stichkanal abheilen. Im Anschluss können Sie sich ein neues Piercing stechen lassen.
  • Alternativ können Sie zunächst einen kürzeren Stab verwenden. Letztlich wird der Körper das Schmuckstück aber weiter abstoßen und es wird irgendwann ganz herauswachsen.

Für wen eignet sich ein Bauchnabelpiercing nicht?

Kostencheck: Fast alle Menschen können dieses Piercing problemlos tragen. Unangenehme Empfindungen kann es bei einem starken Bauchansatz, beispielsweise in der Schwangerschaft, verursachen, da die Reibung der Kleidung oder der Haut in diesem Fall größer ist.

Liegt der Nabel sehr tief, muss der Piercer die zu durchstechende Stelle sehr sorgfältig wählen. Bitte bedenken Sie, dass der längere Stichkanal auch längere Zeit benötigt, bis er vollständig abheilt. Zudem kann der Piercingschmuck im Nabel verschwinden und kaum noch sichtbar sein.

Ist das Gewebe am Nabel sehr dünn, könnte das Piercing herauswachsen. Zu viel Gewebe bewirkt, dass der Piercingkanal ständig gereizt bleibt und schlecht heilt.

Stimmt es, dass schon im alten Ägypten Bauchnabelpiercings getragen wurden?

Kostencheck: Auch wenn es immer wieder anderes zu lesen ist: Der Trend, das Gewebe um den Nabel zu durchstechen entstand erst in den 90er Jahren. Ebenso ins Reich der Mythen gehört die immer wieder zu hörende Aussage, dass ein Bauchnabelpiercing ins Körperinnere wandern kann. Wächst das Piercing heraus, geschieht dies stets nach außen.