Teilen Sie sich künftig mit Ihrem Partner eine Wohnung und legen den Hausrat zusammen, muss dieser in vielen Fällen verkleinert werden. Wenn Senioren in ein Altersheim ziehen oder sterben, steht die Auflösung des nahezu kompletten Hausstandes an. Häufig kümmern sich in diesem Fall Unternehmen um die Haushaltsverkleinerung beziehungsweise Haushaltsauflösung. Im Interview mit dem Kostencheck-Experten klären wir, was dies kostet und worauf Sie achten sollten, wenn Sie einen Fachbetrieb mit dieser Aufgabe betrauen.
Gibt es einen Unterschied zwischen Haushalts- und Wohnungsauflösung?
Kostencheck: Nein, Haushaltsauflösung ist die Bezeichnung für eine Wohnungsauflösung, die von Fachleuten verwendet wird. Welcher Begriff gebräuchlich ist, hängt auch von der Region ab, in der Sie leben. So werden in Großstädten viele Wohnungen ausgeräumt, dementsprechend hat sich der Begriff Wohnungsauflösung hier im Sprachgebrauch etabliert. Auf dem Land bezeichnet man sie häufig als „Entrümpelung“, während in der Stadt hiermit meist nur der Keller und/oder Dachboden gemeint sind.
In Anzeigen wird mit kostenloser Entrümpelung geworben. Kann ich dem vertrauen?
Kostencheck: Immer wieder werben Firmen damit, die sehr aufwendige Haushaltsauflösung kostenfrei zu erledigen. Doch das ist nur dann realistisch, wenn sich Möbel und Hausrat gewinnbringend veräußern lassen. Finden sich genügend Gegenstände, deckt die Firma die Unkosten mit dem erzielten Erlös, sodass für Sie keine Kosten entstehen.
Seriöse Anbieter werden mit Ihnen im Vorfeld die Wohnung besichtigen. Die Fachleute entscheiden bei dieser Gelegenheit, ob sich ausreichend Artikel finden, die im Internet oder auf Flohmärkten verkauft werden können. Sie erhalten im Anschluss ein Angebot, dem Sie vertrauen können. Ist dies nicht der Fall, sollten Sie von derartigen Lockangeboten Abstand nehmen.
Was kostet eine Entrümpelungsfirma?
Kostencheck: Die Kosten schwanken stark, abhängig von der Region in der Sie leben. Zudem ist die Wohnungsgröße maßgeblich verantwortlich für die entstehenden Kosten:
Art | Kosten |
---|---|
Kellerentrümpelung | 250 – 1.000 EUR |
2-Zimmer-Wohnung, etwa 50 Quadratmeter | 1.000 – 3.000 EUR |
Haus, etwa 150 Quadratmeter incl. Garage und/oder Gartenhaus | 2.500 – 6.000 EUR |
Wie finde ich ein seriöses Unternehmen?
Kostencheck: Firmen, welche sich auf Haushaltsauflösungen spezialisiert haben, inserieren häufig in der Tageszeitung. Auch in den Gelben Seiten oder im Internet können Sie fündig werden.
Unser Tipp: Seriöse Haushaltsauflöser können Ihnen am Telefon allenfalls einen Kostenrahmen, basierend auf den Erfahrungen, nennen. Dies liegt daran, dass jeder Haushalt anders eingerichtet ist. Für eine kleine Single- oder Seniorenwohnung wird der Preis günstiger ausfallen als für ein großes Haus bei dem Speicher, Keller, Garage und Gartenhaus entrümpelt werden sollen.
Achten Sie auf folgende Punkte:
- Wie weit ist die Entrümpelungsfirma entfernt? Das wirkt sich auf die Anfahrtskosten aus.
- Besichtigt ein Fachmannden Hausrat, um den Aufwand abschätzen zu können?
- Ist dieser erste Termin sowie die Erstellung eines Angebotes kostenfrei?
- Übernimmt das Unternehmen die komplette Entrümpelung und stellt auch den eventuell notwendigen Container?
- Wird die Wohnung abschließend besenrein übergeben?
- Werden verwertbare Gegenstände auf die Aufwandspauschale angerechnet?
Wie lange dauert eine Haushaltsauflösung?
Kostencheck: Das kommt in erster Linie darauf an, welche Fläche die aufzulösende Wohnung hat, weiviel Hausrat vorhanden ist und wie viele Personen die Arbeiten erledigen.
Bei einer kleinen Seniorenwohnung müssen Sie mit einer Arbeitszeit zwischen einem und drei Tagen rechnen. Ist ein großes Haus leer zu räumen, bei dem beispielsweise auch die Böden entfernt werden sollen, ist hierfür etwa eine Woche erforderlich.
In der Regel kann Ihnen das Unternehmen, welches die Haushaltsauflösung durchführt, bereits bei der Besichtigung mitteilen, wie lange die Entrümpelung dauern wird.
Wer muss eine Wohnungsauflösung bezahlen?
Kostencheck: In den meisten Fällen bezahlt die Person, welche die Arbeiten in Auftrag gibt. Bei einer Wohnungsauflösung im Todesfall müssen die Erben diese Kosten tragen. Sofern der ehemalige Wohnungsinhaber kein Vermögen hinterlassen hat, muss im Einzelfall entschieden werden, ob das Sozialamt die Aufwendungen übernimmt. Nehmen Sie im Vorfeld unbedingt Kontakt mit der Behörde auf, um den Sachverhalt zu klären.
Was ist das Besondere an einer Nachlassentrümpelung?
Kostencheck: Diese Haushaltsauflösungen sind eine große Herausforderung, da häufig nicht klar ist, welchen Wert die einzelnen Objekte haben und welche Wertgegenstände sich finden. Beauftragen Sie ein Unternehmen, muss dieses genau darüber informiert sein, welche Erbstücke Sie gerne behalten würden. Es ist sinnvoll, in diesem Fall die Entrümpelung persönlich zu begleiten, um gegebenenfalls spontan entscheiden zu können.
Sichern Sie unbedingt die Akten. Nur so erhalten Sie einen Überblick über bestehende Versicherungen und Zeitungsabonnements. In den Unterlagen finden sich zudem meist Verträge des aktuellen Stromversorgers und Telefonanbieters, die ebenfalls gekündigt werden müssen.
Was kostet es, die Entrümpelung selbst zu machen?
Kostencheck: Die Haushaltsauflösung selber in die Hand zu nehmen ist die wohl kostengünstigste Lösung. Allerdings erfordert es eine Menge Zeit, Kraft und Anstrengung eine Wohnung komplett leer zu räumen und alle Gegenstände zu entsorgen.
Informieren Sie sich im Vorfeld:
- Wo Sie Möbelstücke, Elektrogeräte und Hausrat fachgerecht entsorgen können.
- Welche Haushaltsgegenstände sich noch gut verkaufen lassen. Hierfür bieten sich Internetplattformen und Flohmärkte an.
- Wie viel Zeit Sie in etwa benötigen werden, abhängig davon, wie viele Hilfskräfte Sie bei diesem Vorhaben unterstützen.
Sehr viel einfacher wird die Entrümpelung in Eigenregie, wenn Sie sich von einem Dienstleister einen Container mieten. Nach einer im Vorfeld vereinbarten Zeit wird dieser wieder abgeholt und das Unternehmen übernimmt die Entsorgung.
Was kostet ein Sperrmüllcontainer?
Kostencheck: Die Kosten für Container sind regional unterschiedlich. Lassen Sie sich deshalb im Vorfeld von einigen Unternehmen ein Angebot unterbreiten.
Die Kosten setzen sich:
- aus der Pauschale für den Container,
- den An- und Abfahrtskosten
- der Standzeit
- sowie der Entsorgung zusammen.
Für 5 m³ Container müssen Sie ab 350 EUR einkalkulieren, einen 10 m³ Container erhalten Sie ab 750 EUR.
Unser Tipp: Für Laien kann es schwierig sein, die richtige Größe des Containers zu schätzen. Lassen Sie sich hierin gegebenenfalls vom Unternehmen, das den Container liefert, unterstützen.