In Deutschland wird die medizinische Versorgung während der Schwangerschaft von der Krankenkasse finanziert. Diese Screenings dienen der Früherkennung von Risiken und Erkrankungen des ungeborenen Kindes. Sie als Mutter oder Eltern können dabei bereits einen Blick auf das Baby werfen. Wie viele dieser Untersuchungen Sie vornehmen lassen dürfen und ob diese Zusatzkosten verursachen, klären wir im Interview mit dem Kostencheck-Experten.
Wie viele Ultraschall-Untersuchungen bezahlt die Krankenversicherung?
Kostencheck: Drei Basis Ultraschall-Untersuchungen werden von der Krankenkasse finanziert. Diese finden etwa in der 10., 20. und 30. Schwangerschaftswoche statt. Seit dem Jahr 2013 können Schwangere bei der zweiten Untersuchung zwischen der normalen und der erweiterten Echografie, bei dem zusätzlich wichtige Körperteile wie Kopf oder Größe und Lage des Herzens untersucht werden, entscheiden.
Tipp: Für den erweiterten Ultraschall sind eine Zusatzqualifikation sowie ein technisch hoch entwickeltes Ultraschallgerät erforderlich. Ist dies bei Ihrem Arzt nicht verfügbar, können Sie sich an einen Kollegen überweisen lassen.
Äußerst beliebt bei Schwangeren ist der 3D/4D-Ultraschall, da dieser ein räumliches Bild des ungeborenen Babys liefert. Medizinisch wichtige Informationen, die über jene eines herkömmlichen Ultraschallgeräts hinausgehen, zeigt dieses Screening jedoch nur sehr selten.
Was kosten zusätzliche Untersuchungen?
Kostencheck: Die Ultraschalluntersuchungen sind für die werdenden Eltern ein sehr bewegender Moment. Um das Baby häufiger zu sehen, wünschen Sie sich deshalb weitere Ultraschall-Bilder.
Hierfür müssen Sie mit nachfolgenden Kosten rechnen:
Art | Kosten |
---|---|
Basis-Ultraschall | 35 – 50 EUR |
3D- oder 4D-Ultraschall | 75 – 140 EUR |
Da Ärzte diese sogenannten IGeL-Leistungen sehr unterschiedlich abrechnen dürfen, ergibt sich eine gewisse Preisspanne.
Was passiert beim Ultraschall?
Kostencheck: Von einem Schallkopf aus werden Schallwellen in den Körper gesandt, die für das menschliche Ohr nicht hörbar sind. Treffen diese auf ein Hindernis im Körperinneren, in diesem Fall das ungeborene Kind, werden sie zurückgeworfen.
Je nach Dichte des Körpergewebes ist das Echo unterschiedlich stark. Es wird vom Schallkopf wieder aufgefangen und an einen Computer weitergeleitet, der es in ein Bild umrechnet das auf einem Monitor dargestellt wird.
Das erste Screening wird häufig durch die Scheide durchgeführt. Bei den weiteren Ultraschall-Untersuchungen führt der Arzt den Schallkopf über den mit einem Gel eingestrichenen Bauch.
Wie aussagekräftig sind die Ultraschall-Bilder?
Kostencheck: Das hängt in erster Linie von der Erfahrung Ihres Arztes und der Qualität des verwendeten Gerätes ab. Eine ungünstige Lage des Kindes oder wenig Fruchtwasser können die Diagnose erschweren. Aber auch unter besten Bedingungen sind beim Ultraschall nicht alle Fehlbildungen zu erkennen und es können gelegentlich falsche Beurteilungen vorkommen.
Deshalb können Schwangere, zeigen sich Auffälligkeiten, weitere Untersuchungen in Anspruch nehmen, die von der Krankenkasse finanziert werden.
Schadet Ultraschall dem Baby?
Kostencheck: Die Sorge, dass die Screenings Ihrem Baby schaden könnten, sind unbegründet. Es gibt nach aktuellem, wissenschaftlichen Erkenntnisstand keiner Hinweise darauf, dass das ungeborene Kind durch das Schallwellen geschädigt werden könnte.
Dies gilt allerdings nicht für den Doppler-Ultraschall, bei dem Wärme im untersuchten Gewebe entsteht. Dieses Screening sollte in der Frühschwangerschaft nur in begründeten Fällen angewandt und auch dann möglichst kurz gehalten werden.