Metall verzinken – welche Kosten muss man rechnen?

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Durch Verzinken lässt sich Stahl besonders gut vor Korrosion schützen. Anders als bei Lackierungen oder Pulverbeschichtungen bleibt der Schutz dabei auch bei Beschädigungen der Oberfläche bestehen. Was das Verzinken von Stahl kosten kann, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte im Interview.

Frage: Was kostet es, Stahl verzinken zu lassen?

Kostencheck-Experte: Das kann in der Praxis unterschiedlich sein – darum kann man die Preise pauschal nicht wirklich angeben.

Berechnet werden die Kosten für das Verzinken immer nach Gewicht des jeweiligen Bauteils. Dementsprechend lauten die Preisangaben immer in EUR/kg oder EUR/100 kg. Ganz allgemein gesprochen bewegen sich die Kosten bei üblichen Verzinkungsmethoden in der Regel irgendwo zwischen 0,20 EUR pro kg und 2 EUR pro kg.

Zunächst ist es einmal wichtig, nach der Verzinkungsmethode zu unterscheiden, die angewendet werden soll:

  • das Feuerverzinken
  • das Galvanische Verzinken
  • Sonderverzinkungsarten wie Spritzverzinken, mechanische Verzinkung, Diffusionsverzinkung oder Zinklamellenbeschichtung

Bei jeder Verzinkungsart sind die entstehenden Schichtdicken unterschiedlich (und damit auch die Schutzfunktion des Verzinkens. Bei gleichem Zinkpreis sind die Kosten für eine dünnere Beschichtung dann natürlich auch geringer als bei einer größeren Schichtdicke.

Beim Feuerverzinken entsteht die größte Schichtdicke, damit ist das Verfahren auch am teuersten. In der Praxis müssen Sie hier meist ab 1,20 EUR pro kg rechnen.

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Beim galvanischen Verzinken wird nur eine hauchdünne Schicht Zink aufgetragen

Umgekehrt ist das Galvanische Verzinken wegen der sehr geringen Schichtdicken eine sehr kostengünstige Methode. Dafür ist aber auch die entstehende Schutzfunktion deutlich geringer. In der Praxis beginnen die Preise hier bei etwa 0,20 EUR pro kg.

Beim Feuerverzinken kommt, um die Unterschiede bei der Schichtdicke im Preis zu berücksichtigen, immer eine Berechnung nach dem sogenannten Weißgewicht zum Einsatz. Im Gegensatz zum Schwarzgewicht (Ausgangsgewicht des Werkstücks) ist das Weißgewicht das Gewicht des Werkstücks nach dem Verzinken.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Wir lassen einige größere Stahlteile bei einem Metallfachbetrieb als Privatperson verzinken. Wir bringen die Werkstücke selbst vorbei und holen sie auch wieder ab.

Posten Preis
Berechnung nach Gewicht (124 kg) 213,54 EUR
Werkstückkosten 213,54 EUR

Zu den Kosten nach Gewicht kommen zusätzlich noch Materialteuerungszuschlag (MTZ), Energiekostenzuschlag (EKZ) und Mehrwersteuer (MwSt).

Beachten Sie, dass unser Kostenbeispiel lediglich für ein bestimmtes Werkstück bei einem bestimmten Fachbetrieb gilt. Die Kosten für andere Werkstücke, auch bei ähnlichem Gewicht, können in der Praxis deutlich unterschiedlich ausfallen. MTZ und EKZ sind zudem abhängig vom Zeitpunkt der Verarbeitung.

Frage: Von welchen Faktoren hängt der Preis für das Verzinken ab?

Kostencheck-Experte: Hier spielen viele Faktoren eine Rolle für den Endpreis:

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Der Preis für Verzinken hängt von verschiedenen Faktoren ab

  • das Gewicht des Werkstücks
  • die Form und Art des Werkstücks
  • die Art der gewählten Verzinkung
  • der aktuell geltende MTZ und EKZ
  • ev. die anfallenden Frachtkosten
  • Kosten für zusätzliche Arbeiten oder Arbeitsschritte

In der Praxis können die Kosten für das Verzinken von Werkstücken daher stark unterschiedlich ausfallen. Am besten vergleicht man immer konkrete Angebote für ein bestimmtes Werkstück miteinander.

Frage: Beim Gewicht muss man also immer zwischen Weißgewicht und Schwarzgewicht unterscheiden?

Kostencheck-Experte: Ja, genau. In der Regel wird bei den meisten Betrieben nach dem Weißgewicht abgerechnet – das Abwiegen des Werkstücks im Vorfeld verrät einem also nicht immer genau, was man später zu bezahlen hat, selbst wenn man die Kosten pro kg kennt.

Frage: Inwieweit spielt auch die Form des Werkstücks eine Rolle für den Preis?

Kostencheck-Experte: Es kommt natürlich immer darauf an, wie ein Werkstück aussieht – und besonders, welche Dicke es hat.

Wenn wir beispielsweise einen einfachen Stahlträger (I-Träger) verzinken lassen, hat dieser Träger, bezogen auf sein Gewicht eine deutlich geringere Oberfläche als etwa ein Stahlgitter.

Das Stahlgitter nimmt bezogen auf ein bestimmtes Gewicht viel mehr Zink an seiner Oberfläche auf als der Stahlträger. Deshalb ist der kg-Preis für das Verzinken bei solchen Werkstücken in der Praxis immer deutlich höher.

Werkstückform und Werkstückdicke spielen also für die Preisberechnung eine wichtige Rolle.

Frage: Wie sieht das mit den unterschiedlichen Verzinkungsverfahren aus?

Kostencheck-Experte: Zunächst einmal muss man zwischen Stückverzinkung (ein einzelnes, größeres Werkstück wird verzinkt) und sogenannter Schleuderverzinkung unterscheiden (es werden beispielsweise eine bestimmte Menge Schrauben und Muttern mit bestimmten Gewicht verzinkt).

Zum Einsatz kommen heute hauptsächlich Feuerverzinkung und galvanische Verzinkung, wobei die galvanische Verzinkung wegen der deutlich geringeren Schichtdicke meist auch deutlich günstiger ist.

Andere Verzinkungsarten, wie etwa mechanisches Verzinken kommen nur bei bestimmten Bauteilen (z. B. Federn) zum Einsatz und sind Spezialverfahren, für die dann jeweils eigene Preise berechnet werden.

Frage: Was sind MTZ und EKZ? Warum werden sie verrechnet?

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Der Preis für Zink unterliegt Schwankungen

Kostencheck-Experte: Der sogenannte Materialteuerungszuschlag (MTZ) wird verrechnet, um die Kosten an den aktuell geltenden Zinkpreis auf dem Markt anzupassen.

Der Preis für Zink, das als Rohstoff an der Börse gehandelt wird, ändert sich ständig (Weltmarktpreis). Um diese Preisschwankungen, die für das Metallbau-Unternehmen ja unterschiedliche Beschaffungspreise bedeuten, mit einfließen zu lassen, wird monatlich ein neuer MTZ festgelegt, der dem Materialpreis für Zink auf dem Weltmarkt entspricht.

Der Energiekostenzuschlag (EKZ) reflektiert dagegen die schwankenden Energiekosten und lässt sie in die Preisberechnung mit einfließen, damit das Unternehmen bei steigenden Energiekosten nicht unter Verlust arbeitet. Das ist bei vielen energieintensiven industriellen Verarbeitungsweisen üblich.

Frage: Welche zusätzlichen Preise können noch anfallen?

Kostencheck-Experte: Die Frachtkosten haben wir bereits erwähnt – das Abholen der Werkstücke und das Liefern nach Fertigstellung sind natürlich nicht kostenlos. Die Frachtkosten können individuell allerdings sehr unterschiedlich ausfallen, auch von Unternehmen zu Unternehmen gibt es hier große Unterschiede.

Es kann beispielsweise aber auch notwendig sein, dass ein Werkstück zuvor sandgestrahlt werden muss. Das kann nach Aufwand abgerechnet werden (ab rund 100 EUR pro Stunde, aber auch nach anderen Faktoren, etwa wie übliche Strahlleistungen (das ist hier erklärt).

Auch das Bohren von Entlüftungslöchern oder andere Sonderbearbeitungen können bei einzelnen Werkstücken nötig werden.

Frage: Gibt es einen Unterschied zwischen den Preisen für Privatkunden und gewerblichen Auftraggebern?

Kostencheck-Experte: In der Regel ja. Für Gewerbekunden kalkulieren die meisten Betriebe anders, als Privatkunde ist es in den meisten Fällen teurer.

Im Einzelfall kann es allerdings durchaus auch vorkommen, dass ein Betrieb für einige kleinere Teile bei Privatkunden einen „Gefälligkeitspreis“ macht und etwas weniger verlangt. Das hängt auch immer ein wenig von der Art und Größe des Betriebs ab.