Diese speziellen Einlagen, die auch als propriozeptive Einlagen bezeichnet werden, zählen zu den orthopädischen Hilfsmitteln. Im Interview mit dem Kostencheck-Experten klären wir, was diese kosten, ob diese Einlagen eine Kassenleistung sind und wann sie verordnet werden.
Was sind sensomotorische Einlagen?
Kostencheck: Diese Einlagen unterscheiden sich deutlich von konventionellen Einlegesohlen, da die Oberfläche nicht glatt ist, sondern aus elastischen Kammern, den sogenannten Pelotten, besteht. Diese stimulieren die Sinneszellen und vermitteln hierüber Reize an das Gehirn.
Die weichen Polster sorgen zudem für Spannungsveränderung an den Sehnen der Fußmuskulatur. Dadurch können Verkrampfungen der Muskulatur gelöst werden, was häufig eine bessere und entspanntere Körperhaltung zur Folge hat.
Was kosten propriozeptive Einlagen?
Kostencheck: Da diese Einlagen in der Herstellung aufwendiger sind als herkömmliche Modelle, sind sie auch entsprechend teurer:
Kostenübersicht | Preis |
---|---|
Zuzahlung | 5 bis 10 EUR pro Paar |
Zusatzkosten für hochwertigere Materialien | zwischen 15 und 100 EUR |
Sensormotorische Einlagen | 150 bis 200 EUR |
Wie gehe ich vor, möchte ich einen Antrag auf Kostenübernahme stellen?
Kostencheck: Herkömmliche, stützende Einlagen, vorausgesetzt diese werden von einem Orthopäden verordnet, werden von der Krankenversicherung bezahlt. Benötigen Sie hingegen propriozeptive Schuheinlagen, ist die Kostenübernahme eine Kann-Leistung die davon abhängt, bei welcher Kasse Sie Mitglied sind. In der Regel zeigen sich die Privaten Krankenversicherer großzügiger und tragen die Kosten für diese Einlagen.
Sind Sie bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert, brauchen Sie ein Rezept des behandelnden Arztes. Nehmen Sie im Anschluss Kontakt mit Ihrer Krankenversicherung auf und klären Sie, ob eine Zuzahlung erfolgt. Ist dies der Fall, lassen Sie sich von der Kasse einen Vertragspartner empfehlen, welcher direkt mit dieser abrechnet.
Um nicht ungewollt auf den Kosten für die Einlagen sitzen zu bleiben, sollten sich privat Versicherte die Kostenübernahme im Vorfeld von ihrem Versicherer bestätigen lassen. Beteiligt sich dieser an den Aufwendungen oder trägt sie sogar vollständig, müssen Sie die sensomotorischen Einlagen zunächst selbst bezahlen. Reichen Sie die Verordnung des Arztes sowie die Rechnung des Orthopädietechnikers bei Ihrer Krankenversicherung ein, werden Ihnen die Auslagen im Anschluss erstattet.
Wann werden sensomotorische Schuheinlagen verordnet?
Kostencheck: Diese Einlagen werden individuell an Ihre Fußmuskulatur angepasst, sodass eine Stärkung beziehungsweise Schwächung bestimmter Muskelgruppen erfolgt. Sinnvoll ist dies bei:
- Lähmungen
- Rotationsfehlstellungen der Beine
- Fußfehlstellungen (Spitzfuß, Senkfuß, Knickfuß, Klumpfuß)
- Zehenfehlstellungen
- Achillessehnenbeschwerden
- Problemen, die durch einen Fersensporn ausgelöst werden,
- Beckenschiefstand,
- Rückenschmerzen,
- Venenbeschwerden,
- Gangunsicherheit,
- als unterstützende Therapie nach Krankheit oder Unfall.
Passen sensomotorische Einlagen in jeden Schuh?
Kostencheck: Nein, leider lässt sich auch diese Einlage nicht mit jedem Schuh verwenden. Schuhe für propriozeptive Einlagen sollten:
- Ein breites Fußbett haben. Nehmen Sie die Einlagen mit zum Schuhkauf, denn durch diese werden zu weit sitzende Modelle schmaler und sitzen unter Umständen perfekt.
- Wählen Sie Schuhe mit runder Spitze, welche die Form der Einlage widerspiegeln.
- Vorne oder hinten geöffnetes Schuhwerk ist ebenfalls untauglich, da die Einlage aus diesen herausrutschen könnte.
- Ein flacher Absatz ist optimal. Damen können alternativ Pumps mit kleinem Blockabsatz wählen.
- Bei Stiefeln sollten Sie einen nicht zu engen Rist wählen, damit an dieser Stelle nichts drückt.
Bitte beachten Sie: Ein ungeeigneter Schuh kann die Funktion der Einlage stören oder sogar zunichtemachen und lassen Sie sich bezüglich des richtigen Schuhwerks von Ihrem Orthopädieschuhmacher beraten.