Haus verkaufen über den Makler: Welche Kosten fallen an?

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Ein Haus zu verkaufen ist durchaus eine komplizierte Sache. Das beginnt schon beim Festlegen eines einigermaßen gerechtfertigten Verkaufspreises. Daneben kann man als unerfahrener Verkäufer noch eine ganze Reihe weiterer Fehler begehen – und hat zudem eine Menge Aufwand. Mit welchen Kosten man beim Verkauf eines Maklers rechnen muss, haben wir den Kostencheck-Experten in unserem Interview gefragt.

Frage: Was kostet es, ein Haus über einen Makler zu verkaufen?

Kostencheck-Experte: Das ist schon einmal von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich – je nach dem, wo sich das Haus befindet, gilt eine andere ortsübliche Höhe für die Maklergebühren, die anfallen.

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Maklerkosten sind oft Verhandlungssache.

Dazu kommt, dass die Maklerkosten immer auch ein wenig Verhandlungssache sind: innerhalb des ortsüblichen Kostenrahmens kann man durchaus auch individuelle Gebühren vereinbaren. Makler lassen sich insbesondere dann darauf ein, wenn ein Haus recht leicht und mit wenig Aufwand verkaufbar ist.

Die vereinbarten Maklergebühren kann man dann in einem beliebigen Verhältnis zwischen Käufer und Verkäufer verteilen, auch dafür gibt es dann aber marktübliche Regelungen je nach Bundesland.

Marktübliche Provisionen liegen in den meisten Bundesländern bei 7,14 % des Kaufpreises, in fünf Bundesländern bezahlt grundsätzlich nur der Käufer, in den anderen liegt der Anteil der Provision jeweils für Käufer und Verkäufer bei 50 %, die Maklerprovision, wird also geteilt.

Zunächst einmal ein Kostenbeispiel.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Wir verkaufen ein 275.000 EUR teures Haus in Brandenburg. Der Makler verlangt die ortsübliche Provision in Brandenburg.

Posten Preis
Maklergebühr 0 EUR
vom Käufer zu bezahlende Provision (7,14 % vom Kaufpreis) 19.635 EUR
Gesamtkosten für uns als Verkäufer 0 EUR

Das hier gezeigten Kostenbeispiel gilt für das Bundesland Brandenburg. Hier gilt eine sogenannte „Außenprovision“, das heißt nur der Käufer zahlt die Maklergebühr. Das kann in anderen Bundesländern und in einigen kreisfreien Städten aber anders sein.

Frage: In welchem Preisrahmen bewegen sich Maklerprovisionen?

Kostencheck-Experte: In den meisten Bundesländern liegt die sogenannte marktübliche Provision für den Makler bei 7,14 % vom Kaufpreis.

Keine Kosten entstehen als Verkäufer üblicherweise in den Bundesländern

  • Berlin
  • Brandenburg
  • Bremen
  • Hamburg und
  • Hessen

In Niedersachsen gibt es regionsabhängig unterschiedliche marktübliche Regelungen: entweder wird die Provision entweder zwischen Käufer und Verkäufer geteilt oder der Käufer bezahlt allein eine Maximalprovision zwischen 4,76 % und 5,95 %. Der Verkäufer hat in diesen Regionen dann wiederum keine Kosten.

Abweichend Maximalprovisionen gibt es in folgenden Bundesländern:

  • Bremen (5,95 % – nur für den Käufer, Verkäufer zahlt nichts)
  • Hamburg (6,25 % – nur für den Käufer, Verkäufer zahlt nichts)
  • Hessen (5,95 % – nur für den Käufer, Verkäufer zahlt nichts) und in
  • Mecklenburg-Vorpommern (5,95 %, geteilt nach folgendem Verhältnis: 2,38 % Verkäufer, 3,57 % Käufer)

In allen anderen Bundesländern gilt eine Maximalprovision von 7,14 %, Käufer und Verkäufer zahlen jeweils die Hälfte, also 3,57 % vom Kaufpreis.

Frage: Wovon hängen die Kosten für einen Hausverkauf über den Makler ab?

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Meistens lohnen sich die Kosten für den Makler.

Kostencheck-Experte: Entscheidend ist hier:

  • in welchem Bundesland sich das Haus befindet (geltende marktübliche Provisionen, Verteilungsverhältnisse, etc.)
  • welche Provision mit dem Makler ausgehandelt werden kann
  • wie die Kosten zwischen Käufer und Verkäufer vereinbarungsgemäß verteilt werden
  • ob noch zusätzliche Kosten beim Hausverkauf anfallen (z. B. Erstellung eines Erstellung eines Wertgutachtens, Anfertigen eines Energieausweises, etc.)

Frage: Lohnen sich die Kosten für einen Makler?

Kostencheck-Experte: In den meisten Fällen ja. Ein Makler ist nicht nur in der Lage, den Wert eines Gebäudes recht realistisch abzuschätzen, sondern bei einem Verkauf auch den unter den gegebenen Umständen möglichen Höchstpreis durchzusetzen. Als unerfahrener Verkäufer gelingt einem das in den meisten Fällen nicht.

Daneben erspart man sich den gesamten Aufwand, der mit dem Verkauf des Hauses verbunden ist. Man ist auch vor Fehlern beim Verkauf geschützt.

Zudem sind Makler deutlich besser in der Lage, ein Haus richtig und gut sichtbar zu vermarkten. Als Privatverkäufer gelingt das in den meisten Fällen auch bei Weitem nicht so gut. Der Makler kann zudem in vielen Fällen auf eine Kundenkartei mit zahlreichen möglichen Kaufinteressenten zurückgreifen, die man als Privatverkäufer eben nicht hat.