Sickerschacht: Welche Kosten muss man rechnen?

sickerschacht-kosten

Wer das auftreffende Niederschlagswasser auf seinem Grundstück nachweislich selbst versickert, anstatt es in die Kanalisation zu leiten, kann sich gegebenenfalls jedes Jahr Abwassergebühren in beträchtlicher Höhe ersparen. Der Bau eines Sickerschachts ist dabei allerdings auch nicht kostenlos. Mit welchen Kosten dabei zu rechnen ist und wann sich das überhaupt lohnt, war unsere Frage an den Kostencheck-Experten.

Frage: Was kostet ein Sickerschacht?

Kostencheck-Experte: Für die Kosten sind immer die individuelle Bemessung des Schachts und die Einbauvoraussetzungen ausschlaggebend. Sickerschächte können dabei aus Beton oder aus Kunststoff bestehen, was am Ende ebenfalls einen Unterschied bei den Kosten macht.

sickerschacht-kosten
Für die Errichtung eins Sickerschachtes benötigen Sie auch eine Genehmigung.

Das Anlegen eines Sickerschachts darf dabei nicht einfach nach Gutdünken erfolgen – in so gut wie jedem Fall ist für die Anlage einer Versickerungseinrichtung eine behördliche Erlaubniserteilung grundlegend erforderlich. Im Zuge der Erlaubnis wird dann meist auch genau vorgeschrieben, welche Richtlinien beim Bau einzuhalten sind (z. B. mindestens 1 m über Grundwasserspiegel), an welchem Ort der Sickerschacht errichtet werden darf und welche Bemessung erforderlich ist.

Wird der Bau erlaubt, ist je nach Bemessungsgröße für den Sickerschacht mit Kosten von rund 1.000 EUR bis 2.500 EUR inklusive der Einbaukosten zu rechnen.

Beispiel-Kosten

Wir haben eine Dachfläche von 110 m² und zusätzlich 12 m² großes Garagendach, die wir beide über eine Schachversickerung entwässern wollen. Wir beschaffen einen entsprechenden Sickerschacht aus Kunststoff, den wir selbst einbauen. Von der Gemeinde wird das so genehmigt.

Posten Preis
Kosten Sickerschacht 430 EUR
Einbaukosten 0 EUR (Eigenleistung)
Gesamtkosten damit 430 EUR

Die Kosten für Sickerschächte in anderen Größen können natürlich auch beim Selbstkauf höher oder niedriger liegen.

Frage: Welche Kosten muss man für einen Sickerschacht im Allgemeinen rechnen?

Kostencheck-Experte: Die Kosten richten sich im Allgemeinen nach der Größe des erforderlichen Schachts und den Kosten für den Einbau.

sickerschacht-kosten
Ein Sickerschacht kostet zwischen 1000 und 2000 EUR.

Bei einem professionellen Einbau sind je nach Schachtgröße ungefähr Kosten zwischen rund 1.000 EUR und 2.500 EUR zu rechnen.

Wer seinen Schacht selbst beschafft, kommt meist auf deutlich geringere Kosten. Für kleinere Schächte sind Kosten von lediglich 400 EUR bis 500 EUR zu rechnen. Der Einbau ist bei Kunststoffschächten dabei häufig recht problemlos selbst möglich – vorausgesetzt, das wird in der Gemeinde so auch genehmigt.

Frage: Was bestimmt die Kosten für einen Sickerschacht?

Kostencheck-Experte: Maßgeblich ist hier:

  • die (vorgeschriebene) Größe des Sickerschachts
  • das Material aus dem der Sickerschacht besteht
  • die anfallenden Einbaukosten im Einzelfall
  • die Bodenbeschaffenheit an der Einbaustelle
  • ob der Sickerschacht vom Fachbetrieb errichtet oder selbst beschafft und eingebaut wird
  • welche einzelnen Eigenleistungen gegebenenfalls beim Einbau erbracht werden (z. B. Übernehmen der Erdarbeiten)

Erdarbeiten schlagen meist mit hohen Kosten zu Buche. Wer das Ausheben der Grube (nach Anweisung durch den Fachbetrieb) selbst übernimmt, kann meist schon beträchtlich Kosten sparen.

Frage: Lohnen sich die Kosten für einen Sickerschacht überhaupt?

Kostencheck-Experte: Das kann man relativ einfach überprüfen, indem man sich die geltenden Kostensätze für die Niederschlagswasserbeseitigung in der eigenen Gemeinde ansieht.

sickerschacht-kosten
In den meisten Fällen lohnt sich die Errichtung eines Sickerschachtes.

Im Allgemeinen werden in Deutschland bei der gesplitteten Abwassergebühr rund 1 EUR pro m² bis 2 EUR pro m² versiegelter Fläche für die Beseitigung von Niederschlagswasser erhoben. Als versiegelte Fläche gelten dabei nicht nur Dachflächen, sondern auch wasserundurchlässig gepflasterte oder betonierte Flächen. Bei einer Dachfläche von 120 m² und 25 m² wasserundurchlässiger Einfahrt würden demnach bereits zwischen 145 EUR bis 290 EUR jährliche Niederschlagswassergebühren anfallen, die man sich durch das Selbstversickern erspart.

Der Bau eines Schachts hat sich also selbst bei teuren Baukosten in vielen Fällen meist sehr schnell amortisiert.