Wer in eine neue Mietwohnung oder in ein gemietetes Haus zieht, muss sich im Allgemeinen nur beim örtlichen Stromversorger neu anmelden. Anders sieht das beim Neubau aus: hier fällt teilweise ein beträchtlicher Kostenaufwand für den Stromanschluss an. Welche Kosten für das Anschließen eines Neubaus an das öffentliche Stromnetz zu rechnen sind, wollten wir vom Kostencheck-Experten wissen.
Frage: Was kostet ein Stromanschluss beim Neubau?
Kostencheck-Experte: Die Kosten sind je nach Bausituation und regionalem Stromversorger immer etwas unterschiedlich. Die Stromkosten sind dabei ein Teil der Erschließungskosten für das Grundstück.
Zuvor wird in den meisten Fällen bereits ein Baustromanschluss benötigt, der zusätzliche Kosten verursacht. Die Anschlusskosten für den Baustrom während der Bauphase liegen meist bei rund 250 EUR bis 400 EUR, dazu kommen noch Kosten für die Miete des Baustromverteilers und natürlich die entsprechenden Stromkosten (Baustrom ist teurer als gewöhnlicher Haushaltsstrom).Nach dem Ende des Bauvorhabens sind für den eigentlichen Stromanschluss meist rund 1.500 EUR bis 2.000 EUR zu rechnen, in Einzelfällen mit besonderen Gegebenheiten und besonders großen Anschlusslängen über das Grundstück können die Kosten auch um einiges höher liegen.
Kostenbeispiel aus der Praxis
Wir haben unseren Neubau fertiggestellt und beantragen nun den Stromanschluss für unser Haus beim regionalen Stromversorger.
Posten | Preis |
---|---|
Anschlussgebühr (Pauschale inkl. 30 m Anschlussleitung inkl. Zählermontage) | 957,30 EUR |
Mehrwertsteuer | 181,88 EUR |
Gesamtkosten brutto daher | 1,139,18 EUR |
Die Kosten für den Stromanschluss können in anderen Fällen, abhängig vom regional zuständigen Versorger und den individuellen örtlichen Gegebenheiten, auch unterschiedlich liegen. Die Kosten für den Baustrom-Anschluss und die Miete des Baustromkastens sind bereits bezahlt und bei den Kosten deshalb nicht berücksichtigt.
Frage: In welchem Rahmen bewegen sich die Kosten für den Stromanschluss beim Neubau?
Kostencheck-Experte: Gewöhnlich wird vom regionalen Versorger eine Anschluss-Pauschale verlangt, die in den meisten Fällen auch die Kosten für die Anschlussleitung bis zu einer bestimmten Länge (z. B. 30 m) mit beinhaltet. Diese Pauschalen liegen meist im Bereich von rund 900 EUR bis 1.100 EUR.
Ist die Anschlussleitung länger, werden meist Kosten pro zusätzlichem Meter in Rechnung gestellt.
Für den provisorischen Stromanschluss während der Bauphase (Baustrom) muss extra bezahlt werden. Zusätzlich zu den Anschlussgebühren kommen auch noch die Kosten für die Miete des entsprechend benötigten Baustromverteilers. Alternativ zur monatlichen Mietzahlung kann auch ein Baustromverteiler gekauft oder vom Stromversorger leihweise zur Verfügung gestellt werden.
Für den Baustrom-Anschluss müssen zusätzlich Kosten gerechnet werden, die meist zwischen rund 250 EUR und 400 EUR liegen. Im Einzelfall kann das auch teurer werden. Die Mietkosten für eine umfassende Verteilerstruktur aus Hauptverteiler und mehreren Unterverteilern können bei größeren Baustellen dann beträchtliche Kosten ausmachen. Eine gut geplante Verteilerstruktur mit ausreichend vielen Unterverteilern an allen wichtigen Stellen sorgt dabei aber umgekehrt wieder für eine einfachere und oft deutlich problemlosere Arbeit der einzelnen Gewerke und spart so wiederum Arbeitskosten bei den Handwerkerleistungen.
Frage: Wovon hängen die Kosten für einen Stromanschluss ab?
Kostencheck-Experte: Maßgeblich ist hier:- die Gebühren die der regional zuständige Versorger verlangt
- die individuelle Anschlusslänge (Entfernung des Gebäudes vom Anschlusspunkt)
- die Kosten für den Baustromanschluss während der Bauphase
- die Mietkosten für den Baustromverteiler und gegebenenfalls für die entsprechenden Unterverteiler
Der Stromanschluss muss zwingend beim regional zuständigen Versorger beantragt werden. Nach der Herstellung des Anschlusses kann der Strom aber problemlos von einem anderen Anbieter bezogen werden. Dafür ist nur eine entsprechende Anmeldung beim jeweiligen Alternativanbieter erforderlich, sobald der Anschluss hergestellt ist.
Sowohl Strom- als auch Baustromanschluss sollten möglichst frühzeitig beantragt werden, da die meisten regionalen Versorger die Herstellung häufig erst mehrere Wochen bis Monate nach der erfolgten Anmeldung durchführen.
Wer an seinem Stromanschluss auch ein Elektroauto laden möchte, sollte sich zuvor mit seinem Elektriker beraten. Wer dafür eine Leitung mit höherer Anschlussleistung (mehr als 30 kW) benötigt, muss auch mit höheren Kosten für den Stromanschluss rechnen, gegebenenfalls fällt dann auch ein Baukostenzuschuss für die Erstellung der Leitung zusätzlich an.