Bettwanzen bekämpfen: welche Kosten verursacht das?

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Bettwanzen gehören zu den Schädlingen, die man besser nicht versuchen sollte, selbst zu bekämpfen. Ein Bettwanzenbefall gehört in die Hände eines professionellen Kammerjägers, ansonsten richtet man unter Umständen mehr Schaden als Nutzen an. Welche Kosten man für die professionelle Bekämpfung einer Bettwanzenplage kalkulieren muss, erfahren Sie vom Kostencheck-Experten.

Frage: Was kostet es, Bettwanzen professionell bekämpfen zu lassen?

Kostencheck-Experte: Das ist schwierig pauschal zu sagen – die Kosten richten sich immer nach der tatsächlichen Stärke des Befalls und nach den jeweiligen örtlichen Gegebenheiten.

Unterscheiden muss man zunächst einmal nach der Art der Behandlung, die der Kammerjäger vornimmt:

  • Hitzebehandlung
  • chemische Behandlung

Bei der Hitzebehandlung wird mit heißem Dampf von 140 °C gearbeitet. Dadurch werden Bettwanzen auch an schwieriger zugänglichen Stellen und in ihren Verstecken durch die Hitze sicher abgetötet. Auch die abgelegten Eier der Bettwanzen (bis zu 3 pro Weibchen und Tag) werden so wirksam vernichtet.

Gerechnet werden muss im Allgemeinen mit Kosten von 100 EUR bis 150 EUR je Einsatz, wobei in vielen Fällen mehrere Einsätze nötig sein können.

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Chemische Behandlungen werden oft mit Hitzebehandlung kombiniert

Bei der chemischen Behandlung werden Barrieren aus Kontaktinsektiziden auf die Rückzugsorte (meist hinter Möbelleisten oder in Ritzen) gesprüht. Kommen die Tiere mit diesen chemischen Barrieren in Berührung, sterben sie. Möglicherweise mit Eiern belegte Gegenstände müssen dann noch zusätzlich durch Hitze oder Kälte abgetötet werden.

Voraussetzung ist, dass besonders gründlich gearbeitet und nichts übersehen wird, damit nicht einzelne Bettwanzen überleben und sich wieder vermehren können. Die Kosten liegen deshalb auch etwas höher, für Wohnungen mittlerer Größe können sie durchaus im Bereich von 800 EUR oder sogar mehr liegen.

Gegebenenfalls können Methoden auch kombiniert eingesetzt werden, wenn das sinnvoll erscheint. Um die Befallsstärke zu prüfen, werden im Vorfeld häufig sogenannte Bettwanzen-Monitore eingesetzt, die häufig auch danach zur Nachkontrolle dienen, ob der Bestand sicher und vollständig vernichtet wurde. Dabei handelt es sich um einfache Fallen, die über Wärme und CO2 den menschlichen Körper imitieren.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Wir haben in unserem Schlafzimmer Bettwanzen entdeckt und rufen den Kammerjäger. Er macht sich zunächst ein Bild vom Befall und beginnt dann mit der Entwesung.

Posten Preis
Besichtigung der Befallsstelle 0 EUR (kostenlos)
Kombinierte Entwesung und Nachkontrolle, insgesamt 3 Besuche 492 EUR
Fahrtkosten für 3 Besuche 72 EUR
Gesamtkosten 564 EUR

Hierbei handelt es sich lediglich um ein einzelnes Kostenbeispiel, das nur für die Entwesung in einem konkreten Einzelfall durch einen bestimmten Betrieb und bei bestimmten örtlichen Gegebenheiten gilt. Die Kosten für die Bekämpfung von Bettwanzen in anderen Fällen können auch deutlich unterschiedlich liegen, abhängig von Befallsstärke, Befallsort und Einrichtung der Wohnräume.

Frage: Wovon hängen die Kosten für eine Bettwanzenbekämpfung ab?

Kostencheck-Experte: Zu berücksichtigen sind hier:

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Die Kosten hängen u.a. davon ab, wie stark der Befall ist

  • die Stärke und die Ausdehnung des Befalls
  • die Größe des Wohnraums
  • die vom Schädlingsbekämpfer angewendete Bekämpfungsmethode
  • die Anzahl der Behandlungen, die durchgeführt werden müssen
  • die Preisgestaltung des einzelnen Schädlingsbekämpfer-Betriebes

In den meisten Fällen wird eine kostenlose Besichtigung vor Ort angeboten, damit sich der Kammerjäger ein Bild von den Räumlichkeiten, den Versteckmöglichkeiten und der Befallsstärke machen kann. Im Anschluss daran kann meist auch eine solide und belastbare Kostenschätzung abgegeben werden.

Frage: Kann man Bettwanzen selbst bekämpfen?

Kostencheck-Experte: Das wird in den meisten Fällen eher wirkungslos bleiben. Massiv wirksame Insektizide sind für den Privatgebrauch mittlerweile verboten, die zulässigen und erhältlichen Mittel sind in den meisten Fällen nicht wirksam genug.

Bettwanzen sind – auch wenn sie nicht gesundheitsschädlich sind – dennoch sehr unangenehm und vor allem eine sehr hartnäckige Plage, die man nicht so einfach los wird.

Eine Möglichkeit, die keine schädlichen Nebenwirkungen hat, ist eventuell das Streuen von Kieselgur und das Aufsaugen der entdeckten Bettwanzen mit dem Staubsauger.

Der Einsatz eines professionellen Kammerjägers ist für eine tatsächlich wirksame Abtötung aber in den meisten Fällen unerlässlich.

Frage: Wer kommt für die Bekämpfungskosten auf, Mieter oder Vermieter?

Kostencheck-Experte: Hier greift zunächst einmal die Verschuldensfrage. Ist wenig plausibel, dass der Mieter den Befall verursacht haben kann, ist in jedem Fall der Vermieter in der Pflicht. Das wäre etwa in einer Wohnung der Fall, die gerade erst bezogen wurde.

Kann der Vermieter darauf verweisen, dass ein Befall vor dem Einzug nicht sehr wahrscheinlich war, etwa bei einer neu renovierten oder gerade erst unmöbliert vermieteten Wohnung, trägt der Mieter die Kosten.

Eine Ausnahme stellt allerdings die „Gefahr im Verzug“ Regelung dar. Über die Polizeigesetze kann der Vermieter im Falle eines Befalls auch sofort gesetzlich in die Pflicht genommen werden, wenn ein akuter Befall (und damit eine Gesundheitsgefährdung im rechtlichen Sinn) vorliegt. Die Kosten für die akute Bekämpfung muss dann zunächst der Vermieter tragen, haben Gerichte bereits entschieden.