Kellerdeckendämmung: welche Kosten muss man rechnen?

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Energieverluste beim Haus zu begrenzen ist wirtschaftlich sinnvoll – und auch gesetzlich vorgeschrieben. Das gilt auch für das Dämmen der Kellerdecke. Welche Kosten für die Kellerdeckendämmung entstehen können, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte im Interview.

Frage: Ist die Kellerdeckendämmung eine Maßnahme, die sich auch für den Hausbesitzer lohnt?

Kostencheck-Experte: Ja, in jedem Fall. Unabhängig von der gesetzlichen Verpflichtung zum Dämmen in der EnEV, die übrigens einen maximalen Wärmedurchgangswert von 0,30 W/m²K vorschreibt, bringt das Dämmen der Kellerdecke auch tatsächlich finanzielle Vorteile.

Man muss sich vor Augen halten, dass ein ungedämmtes Kellergeschoss jede Menge Heizenergie aus dem Erdgeschoss buchstäblich „abzieht“, die dadurch entstehenden Energieverluste, die durch ein Mehr an Heizen ausgeglichen werden müssen, sind durchaus beträchtlich und können in vielen Fällen Kosten von mehreren hundert Euro pro Jahr verursachen.

Um die Vorgaben der EnEV einzuhalten, muss man dann schon ordentlich dämmen – damit werden aber auch diese Energieverluste fast vollständig eliminiert. Man spart also bares Geld bei den Heizkosten.

Sollte der Keller durchgehend geheizt sein, ist eine Deckendämmung im Keller natürlich nicht erforderlich – und auch nicht vorgeschrieben. In diesem Fall muss man dann die Wärmeverluste nach unten hin zum Erdreich begrenzen, indem man den Kellerboden entsprechend dämmt, um Wärmeverluste nach unten hin ins Erdreich zu verhindern. Von den Kosten her liegt diese Maßnahme aber meist deutlich über den Kosten für die Dämmung der Decke beim ungeheizten Keller.

Frage: Welche Kosten können für die Kellerdeckendämmung entstehen?

Kostencheck-Experte: Die Kosten richten sich immer ein wenig nach den vorhandenen Gegebenheiten und den eingesetzten Methoden.

Bei einer Ausführung durch den Fachmann werden Sie in den allermeisten Fällen auf Kosten im Bereich 50 EUR pro m² bis 75 EUR pro m² kommen.

In Einzelfällen, besonders wenn noch zusätzlich eine Instandsetzung der Decke erforderlich ist, können diese Kosten dann auch höher liegen. Das gilt ebenso, wenn hochwertigere Isoliermaterialien eingesetzt werden (gleicher Dämmwert bei geringerer Dämmstärke).

Wenn die Deckenkonstruktion eine Einblasdämmung in ausreichender Stärke zulässt, können die Kosten aber auch deutlich geringer ausfallen – in diesen Fällen müssen Sie dann lediglich mit Kosten im Bereich von 15 EUR pro m² bis 25 EUR pro m² rechnen.

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Der geübte Heimwerker kann die Kellerdecke auch selbst dämmen

Wer auf den Fachmann verzichtet und die Dämmung selber vornimmt, kann eine Menge Geld sparen. In vielen Fällen, besonders bei geraden Decken mit einer geringen Zahl von Rohrleitungen, die darauf verlaufen, macht das in der Regel keine Schwierigkeiten.

Für rund 30 EUR pro m² bis 40 EUR pro m² bekommen Sie bereits sehr hochwertige Mineralwolldämmplatten, die sich über Nut-und-Feder-Systeme ausgezeichnet verlegen lassen. Styropor-Dämmungen können – je nach benötigter Stärke – geringfügig günstiger sein. In den meisten Fällen werden Sie, um den EnEV-Vorgaben gerecht zu werden, aber entsprechend hohe Dämmstärken wählen müssen (über 100 mm).

Ein kleines Kostenbeispiel aus der Praxis:

Wir wollen vom Fachmann unsere Kellerdecke dämmen lassen, über die sehr viele Rohre und Leitungen verlaufen. Aus diesem Grund wird eine Sprühschaum-Dämmung ausgeführt. Unsere Kellerdecke ist 72 m² groß.

Posten Preis
Kosten Dämmung und Ausführung 4.176 EUR
KfW-Förderung 417,60 EUR
Selbst zu tragende Kosten damit 3.758,40 EUR

Hierbei handelt es sich lediglich um ein einzelnes Kostenbeispiel, das nur für ein einzelnes Haus und eine bestimmte Ausführungsweise gilt. Die Kosten können in anderen Fällen auch deutlich unterschiedlich liegen.

Unser Kostenbeispiel zeigt bereits, dass durch die Maßnahme auch tatsächlich mehrere hundert Euro Heizkosten pro Jahr eingespart werden müssen, damit sich die Maßnahme rentiert. In der Regel ist das aber der Fall.

Frage: Von welchen Faktoren hängen die Kosten für die Kellerdeckendämmung in der Praxis ab?

Kostencheck-Experte: Hier muss natürlich einiges in Betracht gezogen werden:

  • die Größe der Kellerdecke
  • die angewendete Methode (Sprühschaumschaumdämmung, Plattendämmung, etc.)
  • ob die Deckenkonstruktion eine Einblasdämmung zulässt
  • ob Reparaturarbeiten an der Decke zuvor erfolgen müssen
  • ob man die Dämmung vom Fachmann erledigen lässt oder selbst anbringt

Im Vorfeld lohnt es sich meist auch, einen Energieberater mit einer Wirtschaftlichkeitsberechnung für die Maßnahme zu beauftragen. Auf diese Weise erhält man belastbare Anhaltspunkte, wann sich die Kellerdeckendämmung amortisiert haben wird – und welche Dämmstärke im jeweiligen Fall überhaupt notwendig ist.

Frage: Kann man nicht einfach auch von oben her dämmen?

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Die Kellerdecke kann auch von oben gedämmt werden

Kostencheck-Experte: Grundsätzlich ist das natürlich möglich – allerdings natürlich nur sinnvoll, wenn man gerade dabei ist, seinen kompletten Fußboden im Erdgeschoss zu erneuern.

In der Regel wird man für eine Dämmung von oben und einen kompletten Fußbodenaufbau auch deutlich höhere Kosten veranschlagen müssen – in der Praxis liegt das in den meisten Fällen zwischen 70 EUR pro m² und 160 EUR pro m². Das kann sich aber rechnen, wenn man die durch die Fußbodenerneuerung anfallenden „Ohnehin-Kosten“ abziehen kann – der verbleibende zusätzliche Aufwand für die Dämmung, der sich später auch über die Heizkosten amortisieren muss, ist dann ja deutlich geringer.