Gasprüfung für den Wohnwagen: welche Kosten muss man rechnen?

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Mit einem Wohnmobil oder einem Wohnwagen ist man nicht ganz so frei, wie man oft gerne möchte. Man muss in regelmäßigen Abständen zum TÜV und auch Kosten für Gasprüfungen fallen in regelmäßigen Abständen an. Wie hoch die Gasprüfungskosten ausfallen und welche Kostenunterschiede es dabei gibt, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte im Interview.

Frage: Welche Vorschriften gibt es überhaupt in Bezug auf die Gasprüfungen?

Kostencheck-Experte: Gas ist ein nicht zu unterschätzender Gefahrenstoff. Zwar werden Gasheizungen und Gasanlagen immer als „sehr sicher“ dargestellt – ein gewisses Gefahrenpotenzial ist aber dennoch immer vorhanden. Nimmt man es genau wären andere Brennstoffe oder auch Brennstoffzellen in rein technischer Hinsicht wahrscheinlich sogar etwas sicherer – aber Gas hat sich nun einmal bei Campingfahrzeugen seit Jahren eingebürgert.

Um den hohen Sicherheitgefahren durch undichte Leitungen und unbemerkt ausströmendes Gas zu begegnen, gibt es die TRF (Technische Regeln für Flüssiggasanlagen) und hohe Sicherheitsstandards.

Dazu gehört beispielsweise die Regel, dass nur ausgewiesene Fachleute die Gasanlage ein- und umbauen dürfen und dass vor der ersten Inbetriebnahme immer eine Prüfung erfolgen muss.

Des weiteren sind Entlüftungsanlagen in Bodennähe (oder direkt im Boden) vorgeschrieben, damit austretendes Gas ungehindert entweichen kann. Gasregler brauchen zudem eine Enteisungsanlage, wenn die Temperaturen in der kühlen Jahreszeit unter 5 °C fallen. Für Wintercamper gibt es hier spezielle Vorrichtungen.

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Besonders im Winter ist Vorsicht walten zu lassen

Für eine ausreichende Belüftung muss immer gesorgt sein, im Winter muss dafür Sorge getragen werden, dass die Lüftungsöffnungen nicht zufrieren können. Abgasrohre müssen immer auf ganzer Länge leicht ansteigend montiert und völlig dicht sein. Am besten ist es, ältere Rohre möglichst frühzeitig zu ersetzen und Edelstahlrohre zu verwenden.

Neben allen diese Regeln ist auch eine regelmäßige zweijährige Gasprüfung vorgeschrieben. Als Betreiber des Fahrzeugs sind sie dafür verantwortlich, dass diese Prüfungstermine auch eingehalten werden.

In der Regel kann die Gasprüfung im Zuge der HU-Untersuchung mit erledigt werden, wenn die entsprechende Prüfstelle das auch anbietet (zum Beispiel TÜV Nord).

Voraussetzung ist, dass eine gültige Prüfbescheinigung für die Flüssiggasanlage mit vorgelegt wird. Wird diese nicht vorgelegt, kann auch die HU nicht erfolgreich abgeschlossen werden. Das gilt allerdings nur für Wohnmobile, nicht für Wohnwagen. Diese können dennoch eine Plakette erhalten, eine nicht vorgelegte Prüfbescheinigung wird dort nur als „geringer Mangel“ eingetragen. Eine Erklärung für diese Zwiespältigkeit gibt es nicht – das ist in Deutschland aber öfter einmal so. In jedem Fall verstößt man aber gegen die geltenden Regelungen, wenn man beim Wohnwagen die vorgeschriebene Gasprüfung nicht durchführen lässt – und man gefährdet in hohem Maß seine eigene Sicherheit.

Eine zusätzliche Prüfpflicht besteht immer nach dem Einbau oder der Erneuerung von Gasgeräten – egal ob gasbetriebener Kühlschrank, Gasherd oder Gasheizung.

Jede Prüfung wird nach dem Prüfblatt G 607 DVGW durchgeführt – das beschreibt in Deutschland den genauen Umfang und auch den Ablauf der Prüfung. Neu hinzugekommene oder ausgetauschte Geräte müssen zudem im gelben Prüfbuch aktualisiert werden.

Überprüft wird außerdem das Alter bestimmter Teile: Druckminderer und Anschlussschlauch müssen spätestens 10 Jahre nach dem eingeprägten Produktionsdatum ausgetauscht werden – auch wenn ihr Zustand noch in Ordnung ist.

Für die Prüfung müssen alle Geräte funktionieren und die Gasflasche darf nicht leer sein – ansonsten kann die Prüfung nicht durchgeführt werden.

Wer keine Prüfplakette vorweisen kann, muss oft sogar den Campingplatz verlassen oder darf seinen Wohnwagen oder sein Wohnmobil dort nicht abstellen.

Die Risiken, die bei defekten Gasleitungen (kleine Undichtigkeiten bemerkt man oft sogar gar nicht sofort und sie können durch Erschütterungen und Steinschläge während der Fahrt schnell entstehen) sind vielfältig:

  • Explosionen
  • schwere Brände
  • Ersticken durch Kohlenmonoxid bei austretendem Gas

Die Kosten für eine Gasprüfung sind also wirklich sehr gut investiertes Geld.

Frage: Was kostet eine Gasprüfung beim Wohnwagen?

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Müssen Teile ausgetauscht werden, schießen die Kosten schnell in die Höhe

Kostencheck-Experte: Das kann unterschiedlich sein, je nachdem, bei wem man die Gasprüfung durchführen lässt.

Im Allgemeinen liegen die Kosten in einem Bereich von 25 EUR bis 50 EUR für die wiederkehrenden Prüfungen.

In einzelnen Fällen kann es etwas teurer sein, allerdings ist das meist auch nur geringfügig.

Wenn Teile der Gasanlage ausgetauscht werden müssen, fallen natürlich dann noch zusätzlich Kosten für die Ersatzteile und für den Austausch an.

Auch das bewegt sich kostenmäßig aber meist im kleineren Rahmen: So kosten Sicherheitsregler in den meisten Fällen lediglich um die 20 EUR, ein Gasschlauch mit 40 cm Länge kostet meist unter 10 EUR.

Frage: Von welchen Dingen hängen die Kosten für eine Gasprüfung ab?

Kostencheck-Experte: In der Regel spielen hier nur ein paar Dinge eine Rolle:

  • wo man die Gasprüfung durchführen lässt
  • ob Teile ausgetauscht oder erneuert werden müssen
  • ob Teile aufgrund des Alters ausgetauscht werden müssen (zum Beispiel Druckminderer alle 10 Jahre)

Insgesamt sind die Kosten in fast allen Fällen aber recht überschaubar. Wenn, wie auf vielen Campingparks mit Dauerstellplätzen üblich, der Gasprüfer zu festgelegten Terminen vor Ort ist, kann das auch noch einmal geringfügigere Kosten bedeuten – das ist allerdings nicht immer so, und in diesem Fall spart man sich zumindest die Fahrt zur Prüfstelle.