Ein Homelift kann eine gute Möglichkeit sein, gehbehinderten oder mobilitätseingeschränkten Personen das Benutzen des Obergeschosses einfach zu ermöglichen. Dadurch bleibt das Haus auf allen Ebenen auch für bewegungseingeschränkte Personen nutzbar. Welche Kosten beim Einbau eines Homelifts zu rechnen sind und mit welchen Beihilfen man rechnen kann, besprechen wir mit dem Kostencheck-Experten in unserem Interview.
Frage: Was kostet es, einen Homelift einbauen zu lassen?
Kostencheck-Experte: Das hängt zunächst einmal von der Anzahl der Geschosse ab, die mit dem Homelift überwunden werden sollen. Auch die Art und Größe des Lifts, der eingebaut werden soll, spielt natürlich eine Rolle.
Die kostengünstigsten Anlagen liegen dabei in einem Preisbereich von rund 15.000 EUR bis 20.000 EUR. Das sind meist einfache Modelle mit einem offenen Fahrkorb, mit denen sich lediglich ein Geschoss überwinden lässt.
Die Kosten können aber bei entsprechend aufwendig ausgestatteten Modellen auch leicht bis zu 40.000 EUR und mehr betragen. In diesen Fällen hat man dann meist schon eine geschlossene Kabine, die auch für Rollstuhlfahrer ausreichend Platz bietet und deutlich komfortabler ist als der offene Fahrkorb.
Da Homelifte selbsttragende Konstruktionen sind, liegen die Kosten für den Einbau meist deutlich niedriger als bei einem Innenaufzug, der klassisch in einem eigenen Aufzugsschacht verbaut ist. Besonders bei größeren Förderhöhen (mehrere) Geschosse ist aber zusätzlich oft noch eine Abnahme durch einen Sachverständigen und häufig auch eine Baugenehmigung erforderlich, für die ein Architekt (Bauvorlageberechtigter) benötigt wird. Das verursacht dann noch zusätzlich Kosten.
Zunächst einmal ein Kostenbeispiel.
Kostenbeispiel aus der Praxis
Wir lassen in unserem Einfamilienhaus einen Homelift für 1 Person mit einer maximalen Tragkraft von 250 kg einbauen.
Posten | Preis |
---|---|
Planung, statische Begutachtung, Genehmigung | 2.500 EUR |
Homelift- Kosten | 21.500 EUR |
Einbaukosten komplett | 3.800 EUR |
Gesamtkosten damit | 27.800 EUR |
Förderung KfW | abzüglich 2.600 EUR |
selbst zu tragende Kosten damit | 25.200 EUR |
Die hier gezeigten Kosten beziehen sich auf den Einbau eines bestimmten Homelift-Modells bei bestimmten örtlichen Gegebenheiten. Die Kosten für andere Modelle und Einbausituationen können auch deutlich höher oder niedriger liegen.
Frage: In welchem Preisrahmen bewegen sich Homelifte?
Kostencheck-Experte: Pro Haltepunkt sollten Sie auf jeden Fall mit Liftkosten von rund 15.000 EUR bis 20.000 EUR rechnen, selbst wenn sie ein relativ einfaches Modell kaufen wollen.
Das ist deutlich teurer als bei einem Treppenlift. Gegebenenfalls müssen Sie dann die Kosten für den Architekten, die Kosten für die Baugenehmigung, die statische Begutachtung und die Abnahmekosten sowie die individuell anfallenden Einbaukosten noch mit hinzurechnen. Das kann durchaus noch einiges man Zusatzkosten bedeuten.
Frage: Wovon hängen die Kosten für einen Homelift ab?
Kostencheck-Experte: Entscheidend ist hier:
- wie viele Geschosse überwunden werden müssen
- welches Liftmodell mit welcher Ausstattung gewählt wird
- wie sich die Einbausituation gestaltet
- welche Kosten für Planung und Genehmigungen anfallen
- welche individuellen Einbaukosten anfallen
Für die Kosten im laufenden Betrieb sind entscheidend:
- welche regelmäßigen Wartungskosten anfallen
- welche Stromkosten anfallen (Häufigkeit der Nutzung, Stromverbrauch, Ausstattung, etc.)
Frage: Welche Förderungen kann man beim Einbau in Anspruch nehmen?
Kostencheck-Experte: Die KfW unterstützt altersgerechten Umbau entweder mit einem Einmalzuschuss oder durch ein zinsbegünstigtes Darlehen.
Gegebenenfalls zahlt auch die Pflegekasse bis zu 4.000 EUR Zuschuss bei einer notwendigen Wohnraumanpassung, wenn sich eine pflegebedürftige Person mit entsprechenden Einschränkungen und festgestellter Pflegestufe im Haus befindet.
Dazu kommen gegebenenfalls noch weitere mögliche Förderungen im Einzelfall, es kann dabei auch durchaus regionale Förderungen geben.
Frage: Kann man Homelifte wie einen Treppenlift auch gebraucht kaufen oder mieten?
Kostencheck-Experte: Anders als beim Treppenlift ist eine Miete meist ausgeschlossen.
Da ein Homelift immer jeweils an die Gegebenheiten vor Ort individuell angepasst werden muss, ist auch ein Gebrauchtkauf häufig problematisch. Zudem könnten bei der Anschaffung eines gebrauchten Lifts schnell hohe Reparaturkosten durch die bereits eingetretene Abnutzung der Verschleißteile anfallen. Gerade bei älteren Modellen ist dann meist auch häufig mit deutlich höheren Betriebskosten (Stromkosten) zu rechnen als bei aktuellen, neuen Modellen.
Auch wenn man einen Nachweis über die regelmäßig erfolgte Wartung des Gebrauchtlifts erhält, bleibt bei der Anschaffung eines bereits in Betrieb gewesenen Senkrechtlifts immer ein gewisses Kostenrisiko für spätere hohe Kosten.